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20. Das hygienische Institut.
Vorlesungen und Kurse wurden nach dem neuen Studienplan
abgehalten. In je zwei 10- bezw. 5tägigen Kursen wurden Desinfek
torenschüler bezw. Krankenschwestern, in einem 3 tägigen Wieder
holungskurs Desinfektoren in der Desinfektion unterrichtet.
Im Untersuchungsamt für ansteckende Krankheiten wurden
6146 Proben, davon
1751 auf Typhus (Paratyphus, Fleischvergiftung),
1909 „ Diphtherie,
190 „ Entzündung und Eiterung,
25 „ Milzbrand,
26 „ Influenza und Keuchhusten,
1779 „ Tuberkulose,
47 „ Genickstarre,
200 „ Gonorrhöe,
152 „ Lues,
67 „ sonstige Krankheiten
untersucht.
Von Trink- und Abwässern wurden 606, von Milch und Rahm
25, von Butter 3 Proben untersucht.
81 Reinkulturen wurden an andere Institute verabfolgt.
273 Kinder wurden geimpft, 1 wiedergeimpft.
Als wissenschaftliche Assistenten waren außer Dr. R. Müller
und Dr. L. Bitter die Medizinalpraktikanten G. Heidsieck, M. Weber,
E. v. Scheven, R. Köster und H. Feldgen im Institut tätig.
Von Veröffentlichungen aus dem Institut sind zu nennen:
Th. Schmidt: Untersuchungen über Hämolyse bei Koli- und anderen
Darmbakterien. Zentralbl. f. Bakt. I. Abt., Orig.-Bd. 50.
L. Bitter: Über den Nachweis von freier Kohlensäure im Wasser.
Hyg. Rundschau, Bd. 18. Nr. 11.
Derselbe: „Automors“, Experimentelle Studie. Hyg. Rundschau
1910. Nr. 2.
Derselbe: Drei interessante Typhusbefunde. Deutsche medizinische
Wochenschrift 1910. Nr. 9.
Derselbe: Vergleichende Desinfektions- und Wohnungsdesinfektions
versuche mit besonderer Berücksichtigung von Autan und
Formobas. Zentralbl. f. Bakt. I. Abt. Orig.-Bd. 54.
R. Müller: Künstliche Erzeugung neuer vererbbarer Eigenschaften
bei Bakterien. Münch, med. Wochenschrift 1909. Nr. 17-