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29. Das kunsthistorische Seminar.
Im Sommersemester 1908 wurde der Brüggemannsche Altar auf
seinen Zusammenhang mit Albrecht Dürer und anderen Kunst
gebieten behandelt. Teilnehmerzahl 16.
Ausflüge unterblieben, weil der Unterzeichnete durch die Max
Klinger-Ausstellung in Anspruch genommen war.
Als Doktordissertation ging aus dem Institut hervor: Wolfg*
Sörrensen: Die Kunst Wilhelm Tischbeins.
Im Wintersemester 1908/09 wurden Zeichnungen von Rembrandt
untersucht. Teilnehmerzahl 15.
Dr. Carl Neumann.
30. Das geographische Institut.
Wie in den früheren Jahren, so erhielt das Institut auch im
verflossenen vom vorgeordneten Ministerium die neu erschienenen
Meßtischblätter der Landesaufnahme und das internationale
Archiv für Ethnographie, sowie vom Nautischen Departement des
Reichsmarineamts die neu herausgegebenen Seekarten (40 Bl.)
als Geschenke überwiesen.
Die ozeanographische Sammlung blieb in ihrem alten
Bestände. Der größte Teil der laufenden Mittel des Instituts und
ein sehr dankenswerter Zuschuß des Herrn Universitätskurators
dienten dazu, einen Fundus an Lichtbildern zu beschaffen, deren
am Schlüsse das Etatsjahres über 600 vorhanden waren, wovon der
größte Teil nach Originalvorlagen, ein kleinerer Bruchteil auch
durch Handzeichnung auf Gelatinefolien und klar entwickelten
Diapositivplatten in Farben neu hergestellt wurde. Der Betrieb mit
Lichtbildern konnte nunmehr in allen Vorlesungen durchgeführt werden
und bewährte sich ausgezeichnet.
Am geographischen K o 11 o q u i u m, das sich in beiden Semestern
wieder an die Hauptvorlesung des Unterzeichneten (Morphologie der
Erdoberfläche und Geographie der Mittelmeerländer) anschloß, be
teiligten sich rund 40 Studierende. Im Sommer leitete Herr Privat
dozent Dr. Wegemann in Verbindung mit seiner Vorlesung über
Land- und Seekarten einen Kurs im Entwerfen von Kartennetzen.
Im Winter wurde damit begonnen, mit den Hilfsmitteln des Instituts
und an der Hand des vom Unterzeichneten und Herrn Professor
Dr. M. Eckert auf Grund gemeinsamer Erfahrungen bearbeiteten