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20. Das hygienische Institut.
Vorlesungen und Kurse wurden wie bisher abgehalten. An
einem 10 tägigen Kursus zur Ausbildung in der Desinfektion nahmen
itn Oktober 9, im Februar 4 Desinfektorenschüler, an einem 5 tägigen
lr n Oktober 15 Krankenpflegerinnen teil.
Im Untersuchungsamt für ansteckende Krankheiten wurden
5233 Proben, davon
1855 auf Typhus einschl. Paratyphus und Fleischvergiftung,
1623 „ Diphtherie,
1265 „ Tuberkulose,
83 „ Genickstarre,
189 „ Eiterung,
154 „ Gonorrhoe,
20 „ Milzbrand,
11 „ Lues,
9 „ Influenza, bezw. Keuchhusten untersucht.
Von Trink- und Abwasserproben wurden 366 und zwar 274
chemisch und bakteriologisch, 40 nur chemisch, 52 nur bakterio
logisch ^untersucht. Ferner gelangten 8 Milch-, 1 Butter-, 1 Käse-,
5 Wurst- und 2 Bierproben zur Untersuchung.
74 Reinkulturen wurden an andere Institute verabfolgt.
219 Kinder wurden geimpft, 5 wiedergeimpft.
Als wissenschaftliche Assistenten waren am Institut während
des ganzen Jahres die Herren Privatdozent Dr. med. R. Müller und
Dr. med. L. Bitter, am Untersuchungsamt die Herren Dr. med. Th.
Schmidt bis zum 1. Oktober, Dr. med. L. Laven bis zum 15. Januar
u nd von da ab Herr Medizinalpraktikant G. Heidsieck tätig.
Vom 24. Juni ab wurde die Anstellung einer 4. technischen
Assistentin nötig.
Von Veröffentlichungen aus dem Institut sind zu nennen:
E. Salomon. Zur Unterscheidung der Streptokokken durch kohlen
hydrathaltige Nährböden. Zentralbl. f. Bakt. I. Abt., Orig.-
Bd. 47, Heft 1.
R* Müller. Über mutationsartige Vorgänge bei Typhus, Paratyphus
und verwandten Bakterien. Zentralbl. f. Bakt. I. Abt., Ref.-
Bd. 42, Beiheft.
R. Müller. Die serologische Untersuchung verschiedener Blutarten.
Wiener klinische Rundschau Nr. 1, 1909.