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gebracht, nach Fertigstellung des Erweiterungsbaues stehen für
dasselbe die bisher als Laboratorium des Direktors, als Bibliothek,
sowie als chemisches Laboratorium benutzten Räume zur Verfügung.
Im Laufe des Jahres wurden 2857 Proben infektionsverdäch-
tigen Materials eingesandt. Es bezog sich die Untersuchung bei
1616 Proben auf Typhus,
613 „ „ Diphtherie,
395 „ „ Tuberkulose,
90 „ „ Eiterung bezw. Entzündung,
41 „ „ Genickstarre,
24 „ „ Gonorrhöe,
16 „ „ Lungenentzündung, bei den übrigen
62 „ „ Cholera, Ruhr, Influenza, Syphilis, Keuch
husten, Stinknase, Starrkrampf, Malaria,
Strahlenpilzkrankheit, Milzbrand, Rotz
und andere Zoonosen.
40 Reinkulturen wurden an andere Anstalten verabfolgt, 4 zur
Prüfung von einem Dampfdesinfektionsapparat verwandte Milzbrand
sporenproben auf Keimfähigkeit untersucht.
Von Trink- und Abwasserproben wurden im ganzen 404, von
Milchproben 9 untersucht. 151 Wasserproben wurden chemisch
bakteriologisch, 165 nur chemisch, 88 nur auf den Keiminhalt
untersucht.
Geimpft wurden im Impfkurs 169 Kinder, darunter 3 Wieder
impflinge.
Infolge der gesteigerten Anforderungen an das Institut wurde
die Anstellung eines 3. wissenschaftlichen Assistenten, einer 2. tech
nischen Assistentin, sowie einer 2. Reinmachefrau nötig. Wie im
Vorjahr versahen die Herren Dr. R. Müller und Dr. H. Gräf den
Dienst als 1. bezw. 2. Assistent. Als Assistent des Untersuchungs
amtes war bis Ende September Herr Dr. G. Hosemann, von da
ab Herr Dr. G. Schumacher, der bereits am 15. August als frei
williger Assistent eingetreten war, tätig. Am 20. Februar trat als
freiwilliger Assistent Herr Medizinalpraktikant Wittneben ein.
Von Veröffentlichungen sind zu nennen:
1. R. Müller und H. Gräf: „Nachweis von Typhusbakterien in ein
gesandten Blutproben.“ Münchener med. Wochenschrift 1906, Nr. 2.
2. B. Fischer: „Die Bekämpfung der Diphtherie, mit Berücksich
tigung der bei einer Epidemie in einem Automatenrestaurant