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Die Serie dieser z. T. landschaftlich reizvollen Bilder ist jetzt auf
89 Blatt angewachsen.
An gekauft wurden: eine Sammlung von Flintgeräten aus
dem Wohnplatz bei Marienbad (Neustadt); eine große Privatsammlung
von Steingeräten aus Dithmarschen; ein schönes 26 cm langes Stein
beil mit Schaftloch von Sterley; ein Taler Johann Adolfs (von 1614)
aus dem Münzenfunde von Jerrishöe; ein Hacksilberfund von
Westerland-Sylt und andere geringere Fundstücke.
Ausgrabungen: 1. für Rechnung des Museums. Herr
Kustos Dr. Knorr grub auf einem Wohnplatz der älteren Steinzeit
und auf einem Urnenfriedhof im Gute Neuhaus; — auf einem Urnen-
friedhof bei Wandsbek — und öffnete wieder einige Skeletgräber
aus der spätrömischen Periode bei Hammoor. Herr Kustos Roth-
mann grub auf Wohnplätzen der älteren Steinzeit bei Windeby
(Eckernförde), bei Süderballig und auf Flintholm im Bundsee (Alsen);
und öffnete Bronzegräber bei Lügumkloster, bei Rothenkrug und
bei Eisendorf (Nortorf).
2. Mit Unterstützung des Herrn Kultusministers
wurden die Grabungen in der Oldenburg am Danewerk fortgesetzt,
die auch dies Jahr erfreuliche Erfolge hatten. Erwähnenswert ist,
daß unterhalb der Wohnstätten ein Begräbnisplatz mit über hundert
Skeletten aufgedeckt wurde, der, wie die spärlichen Beigaben be
zeugen, aus derselben späten Periode stammt, wie die von dem
Halbkreiswall umschlossene Stadt, und der uns zwingt die Blütezeit
des alten Handelsplatzes um einige Jahrhunderte zurückzusetzen.
Der Besuch des Museums bezifferte sich im letzten Jahr auf
ca. 6000 Personen.
J. Mestorf.
41. Das Museum für Völkerkunde.
Das Museum für Völkerkunde hat auch in diesem Berichtsjahre
wiederum vom Herrn Minister aus dem Dispositionsfonds 600 Ji.
zur Bestreitung von Neuanschaffungen und notwendigen Ausgaben
erhalten, sowie für die Bibliothek den laufenden Jahrgang des
Internationalen Archivs für Ethnographie. Die Zahl der dem Museum
gehörigen ethnographischen Gegenstände stieg von 1955 auf 2055.
Das Museum verfügt über verschiedene sehr gute Gegenstände und
ist gegenwärtig so vermehrt worden, daß es bei allem bescheidenen
Umfange bereits Vorlesungszwecken dienen kann. Für die Bibliothek