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6. Das anatomische Institut.
Die Arbeiten im Institute nahmen ihren gewöhnlichen Fortgang
und richteten sich insbesondere auf Verbesserungen der innern Ein
richtung und des Unterrichtsmaterials. Die Benutzung des Instituts
seitens der Studierenden zeigte gegen frühere Jahre eine Abnahme
nur für die anatomischen Präparierübungen, an welchen im Winter
1903/04 64 Praktikanten teilgenommen haben. Die Neubesetzung
der Prosektorstellen ist zu Anfang des Jahres 1904 in der Weise
erfolgt, daß Herrn Professor Dr. Meves die erste, Herrn Dr. v. Korff
die zweite Prosektorstelle am Institute übertragen wurde. Als
Assistent funktionierte vom 1. Januar bis 1. Mai 1904 Herr Dr.
Köbrich.
Dr. Graf Spee.
7. Das physiologische Institut.
Die Vorlesungen haben eine Veränderung erfahren müssen,
weil durch die neuere Examensordnung die Vorgänge der Zeugungs
und Entwicklungsgeschichte dem anatomischen Examen einverleibt
worden sind, daher auch der bezügliche Unterricht dem Anatomen
überwiesen zu sein scheint. Das embryologische Praktikum wurde
bereits in diesem Sommer in der Anatomie gehalten, das Kolleg
über Embryologie wurde indessen noch von dem Unterzeichneten
gelesen. Das physiologische Praktikum, das jetzt Bedingung für
die Zulassung zum ärztlichen Vorexamen geworden ist, muß wegen
des größeren Andrangs von Teilnehmern sowohl im Winter, wie im
Sommer gehalten werden. Es wurde wie bisher von Prof. Klein
und dem Unterzeichneten gemeinsam gehalten. Daran nahmen
16 und 18 Zuhörer teil.
Der bisherige zweite Assistent, Herr Dr. Walbaum verließ seine
Stellung um in Göttingen Assistent des pharmakologischen Instituts
zu werden. An dessen Stelle trat Herr Dr. Bräuning aus Halle.
Als größere Arbeiten aus dem Institut wären zu nennen: Die
Fortschritte über einige Teile der Physiologie des Gehörs, aus dem
Werk „Ergebnisse der Physiologie“. Wiesbaden, Bergmann.
Ferner: Die Entwicklungsmechanik der Nervenbahnen im Embryo
der Säugetiere. Lipsius & Tischer 1903. Beides von dem
Unterzeichneten.
Dr. Hensen.