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nicht beschafft werden konnte. Soll das neue Observatorium voll
seinem Zwecke gerecht werden, so ist die einmalige Bereitstellung
von Mitteln erforderlich, um eine vollständige Ausrüstung mit den
zeitgemäßen und besten Instrumenten für erdmagnetische Messungen
zu beschaffen. Inzwischen sind die Räume des Observatoriums
teils zur Vorbereitung luftelektrischer Messungen, teils für andere
Arbeiten benutzt worden, die störungsfreie Lokale erforderten,
An Stelle des bisherigen Assistenten trat am 1. Oktober Herr
Dr. Franz Lindig.
Folgende Dissertationen wurden publiziert:
1. Carl Rammsauer: Über den Ricochetschuß.
2. Fritz Thaler: Die diffuse Reflexion des Lichtes an matten
Oberflächen.
3. Erich Böhm: Beitrag zur Theorie der gleicharmigen Wage.
Dr. L. Weber.
37. Die Sternwarte.
Änderungen in den persönlichen Verhältnissen sind bei der
Sternwarte darin eingetreten, daß der Observator Herr Professor Dr.
H. Kobold zu Beginne des Wintersemesters zum außerordentlichen
Professor an der Universität ernannt worden ist, der Assistent Herr
Dr. E. Großmann sich am Schlüsse des Sommersemesters bei
der Universität habilitiert hat und der mit der Neuordnung und
Katalogisierung der Bibliothek betraute Bibliotheksassistent Herr
Dr- J. Lecke, nachdem er die Arbeit bis auf einen kleinen Rest
vollendet hat, die Sternwarte am 31. Oktober verlassen hat, um
das ihm verliehene Amt eines Hülfsbibliothekars an der Königlichen
Bibliothek in Berlin zu übernehmen.
Die zu der neuen Meridiankreisanlage gehörigen astronomischen
Instrumente sind von der Firma A. Repsold & Söhne in Hamburg
'm Juni abgeliejert und sodann aufgestellt worden. Die Arbeiten
a n diesen Instrumenten haben damit begonnen, daß einzelne Teile
sorgsamen Prüfungen unterworfen worden sind, die hie und da zu
kleinen nachträglichen Änderungen geführt haben, wie diese bei
e >ner solchen von dem Herkömmlichen stark abweichenden Anlage
von vornherein mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden mußten.
Beobachtungen am Himmel sind bisher nur sehr wenige zum Versuche
au sgeführt worden, da es die Absicht ist, diese Arbeiten ernstlich erst
beginnen zu lassen, nachdem alle die zeitraubenden und mühsamen