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30. Das mineralogische Institut und Museum.
Der Bestand der Sammlungen wurde beträchtlich vermehrt.
Besonders hervor zu heben ist, dass die Privatsammlung nordischer
Geschiebe und Petrefakten des Herrn Dr. E. Stolley jetzt vollständig
erworben ist durch eine weitere Unterstützung von Seiten des
Kurators der Universität, Herrn Konstitorialpräsidenten Dr. Chalybaeus.
Dazu kommt eine grössere Suite Sylter Vorkommnisse, von Herrn
Dr. E. Stolley gesammelt. Mit Genehmigung des Herrn Reichs
kanzlers, Fürsten von Hohenlohe wurden durch den Präsidenten
des Kaiserlichen Kanalamts, Herrn Loewe die Funde aus der
Bauzeit des Kaiser Wilhelm-Kanals, welche bislang in Holtenau
aufgehoben wurden, soweit sie mineralogischer oder geologischer
Art sind, dem Museum laut Vertrag vom 3. März 1900 unter Vor
behalt des Eigenthumsrechtes des Deutschen Reiches an denselben
überwiesen. Grösseres Interesse haben ein Stück eines Mammuth-
zahnes und ein grosses, 966 gr. schweres Stück Bernstein mit
Gletscherschliffen und Schrammen. Von Herrn Kaiserl. Marine-
Oberstabsarzt Dr. Grotrian wurde eine Suite aus dem Harz,
wesentlich Erze aus aufgelassenen Gruben, geschenkt. Von der
Howaldtschen Werft gingen Bohrproben ein. Die Durcharbeitung
und Etiquettierung der Sammlungen ist erheblich vorgeschritten.
An Publikationen liegt eine Arbeit des Dr. E. Stolley vor:
Geber Diluvialgeschiebe des Londonthons in Schleswig - Holstein
und das Alter der Molerformation Jütlands, sowie den baltischen
Eocän überhaupt. (Archiv für Antropologie und Geologie Schleswig-
Holsteins. Bd. III. Heft 2. 1899.)
Dr. J. Lehmann.
31. Das landwirtschaftliche Institut.
Die wissenschaftlichen Arbeiten über Quellungs- und Be
netzungserscheinungen wurden fortgesetzt. Zur Publikation ge
langten :
1. A. Wübbena: Untersuchungen über die Änderung der
Quell- und Keimfähigkeit harter Roth- und Weisskleesamen. (In
auguraldissertation Kiel 1899).
2. Derselbe: Berechnung von Qualitätspoefficienten aus der
mittleren chemischen Zusammensetzung und den mittleren Markt
preisen landwirtschaftlich wichtiger Futtermittel (Ebendas, pag. 79).