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hängende Grundstücke zwischen Feldstrasse und Niemannsweg als
Bauplatz für die Errichtung eines Hauses, verbunden mit Ein
richtungen zur körperlichen Ausbildung und zur Erholung der
Studierenden, aus den Mitteln des Wille’schen Vermächtnisses an
gekauft werden.
Ferner ist zu berichten, dass eine Deputation der Universität,
bestehend aus dem Rektor und den vier Dekanen, die Ehre hatte,
Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preussen am 16. Februar
ihre Freude über die glückliche Heimkehr aus Ostasien auszu
sprechen, und dass aus Anlass des Jahrhundertswechsels eine
besondere Universitätsfeier am 13. Januar veranstaltet worden ist.
Bei der letzteren Gelegenheit hielt der Geheime Regierungsrat
Prof. Dr. Reinke die Festrede, und zwar über die Entwicklung der
Naturwissenschaften insbesondere der Biologie im 19. Jahrhundert.
Die Frequenz unserer Universität hat in erfreulichster Weise
zugenommen. Die Zahl der immatrikulierten Studenten betrug im
Sommersemester 919, im Wintersemester 757, die Zahl der ausser
dem zum Hören Berechtigten im Sommer 25 Herren und 11 Damen,
im Winter 34 Herren und 20 Damen. Mit Einschluss dieser Hos
pitanten war demnach die Gesamtzahl im Sommer 955, im Winter
811. Im Jahre vorher belief sich die Gesamtzahl der zum Hören
von Vorlesungen Berechtigten auf 912 und 712.
Wie erheblich das Anwachsen der Zahl der immatrikulierten
Studenten an unserer Universität ist, zeigt ein Vergleich der Ge
samtzahl der Studierenden in den einzelnen Rektoratsjahren von
einem Dezennium zum andern. Im Rektoratsjahr 1869/70 waren im
Sommer und im Winter zusammen nur 319 immatrikulierte Studierende
vorhanden, im Jahre 1879/80 508, im Jahre 1889/90 schon 1094
und im letzten Jahre 1676.
Im verflossenen Amtsjahre verteilten sich die Studierenden
derart auf die 4 Fakultäten, dass die Theologen im Sommer 5, im
Winter 7 Prozent der Gesamtzahl, die Juristen 25 und 17, die
Mediziner 50 und 48, die Philosophen 20 und 27 Prozent der Ge
samtzahl bildeten. Ungefähr die Hälfte der Studentenschaft be
bestand — ähnlich wie in den 13 vorhergehenden Jahren — aus
Medizinern, nächstdem waren im letzten Jahre die philosophische
und die juristische Fakultät am stärksten besucht.
Noch ein anderes Verhältnis ist von Interesse, nämlich das
der Landeszugehörigkeit. Von der Gesamtzahl der Studierenden
stammten aus der Provinz Schleswig-Holstein im Sommer 22, im