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zustellen und mit Berücksichtigung des Urkundenmaterials
(eventuell auch der heutigen Mundart) sprachgeschichtlich zu
einer Lautlehre zu verarbeiten.“
ist je eine Bewerbung eingegangen und zwar unter dem Motto:
„Ut sementem feceris, ita metes,“ bezw. „Res severa est verum gaudium.“
Das Urteil der Fakultät über die erste Arbeit lautet: Die Arbeit bringt
die erste durch Beschreibungen und Abbildungen erläuterte Aufzählung
der im Kieler Hafen gefundenen, Chromatophoren führenden Flagellaten.
Wenn auch diese Liste durch spätere Untersuchungen vervollständigt
werden dürfte, dem Verfasser auch anzuraten ist, die Abhandlung vor
etwaiger Veröffentlichung einer erneuten Durcharbeitung zu unterziehen,
so wird demselben doch in Anerkennung der erzielten Ergebnisse der
Preis zuerkannt.
Der Verfasser ist der stud. rer. nat. Julius Büttner aus Beuthen
in Schlesien.
Über die zweite Arbeit urteilt die Fakultät wie folgt: „Die Arbeit
entspricht nicht ganz den gestellten Anforderungen. Der Verfasser hat
die Rechtsdenkmäler nicht herangezogen, in den Sprachformen die
Belege nicht gegeben und versäumt, die datierten Urkunden chrono
logisch zu verwerten.
Die Fakultät ist daher nicht in der Lage, dem Verfasser einen
Preis zuzuerkennen, wohl aber für die vortreffliche sprachwissenschaftliche
Gruppierung seines Materials ihm warme Anerkennung auszusprechen.“
c. Die Ausschreibung der Neuschassischen Preisaufgaben für das
Rektoratsjahr 1899/1900.
1. Die theologische Fakultät stellt folgende Aufgabe:
„Das Seelsorgerecht des evangelischen Geistlichen ist nach den
reformatorischen Prinzipien zu bestimmen und gegen Über
schreitungen zu umgrenzen.“
2. Die juristische Fakultät fordert zur Bearbeitung folgender
Preisaufgaben auf:
a. „Die juristische Fakultät wünscht eine kritische Darstellung
der Lehre vom Wahnverbrechen.“
b. „Die rechtliche Natur der Hypothek nach dem bürgerlichen
Gesetzbuch für das deutsche Reich“.
3. Die medizinische Fakultät stellt folgende Aufgabe:
„Die Dimensionen der Teile des knöchernen und häutigen
Labyrinths, mit Ausnahme der Schnecke, sollen, soweit es für
die physiologische Akustik von Wichtigkeit ist bei mindestens
12 den verschiedenen Wirbeltier - Klassen zu entnehmenden