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durch Vergleichung der verschiedenen vom Verfasser wiedergegebenen
Meinungen selbst mit einander zu thun. Im Allgemeinen würde ein
solcher Leser aus der Darstellung des Verfassers nicht ersehen, inwieweit
es sich bei der Mannigfaltigkeit der zu Tage getretenen Ansichten um
wirklich quellenmässige Forschung und nicht etwa nur um ein freies
Spiel der Phantasie handelt. Das ist — zumal in einer rechtsgeschichtlichen
Untersuchung — ein so schwer ins Gewicht fallender Mangel, dass dadurch
die Zuerkennung des Preises an den Verfasser trotz der im Eingänge
hervorgehobenen Vorzüge seiner Arbeit unmöglich gemacht wird.
Die Fakultät bedauert daher, dem Verfasser den Preis versagen
zu müssen.
Die Arbeit über das zweite Thema mit dem Motto: „Die Wirklichkeit
beglaubigt erst den Text“ beurteilt die Fakultät folgendermassen:
Die Arbeit hat den Kern der Frage nur flüchtig gestreift. Wenngleich
nicht zu verkennen ist, dass der Verfasser sich fleissig in der Litteratur
umgesehen hat, dass seine Darstellung gewandt und mitunter anziehend
ist, so lässt seine Arbeit doch ein tieferes Eindringen in den Stoff
überall vermissen.
Die Fakultät bedauert daher, auch dieser Arbeit den Preis versagen
zu müssen.
3. Von der medizinischen Fakultät ist folgende Preisaufgabe
gestellt worden:
„In welchem Verhältnis wächst das menschliche Auge von der
Geburt bis zu den Pubertätsjahren? Es soll durch direkte
Messungen die Länge der Augenachse bestimmt werden.“
Es ist eine Arbeit eingegangen mit dem Denkspruch: „Oh dass ich
tausend Augen hätte“. Das Urteil der Fakultät über diese Arbeit
lautet: Der Verfasser, hat die Preisaufgabe geschickt bearbeitet. — Leider
ist das Material, das ihm zu Gebote stand, klein geblieben, doch immerhin
grösser als das der meisten Bearbeiter dieser Frage. Jedenfalls hat der
Verfasser einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Lösung einer für
die Ophthalmologie und Physiologie gleich wichtigen Frage geliefert.
Die Fakultät erteilt dem Bewerber den Preis.
Der Verfasser ist der stud. med. Reinhold Halben aus Altona.
4. Für jede der beiden von der philosophischen Fakultät
gestellten Preisaufgaben:
a. „Es wird eine Aufzählung und durch Abbildungen ergänzte
Beschreibung der im Wasser des Kieler Hafens lebenden,
Chromatophoren führenden Flagellaten gewünscht.“
b. „Die mittelniederdeutschen Sprachdenkmäler Schleswig-Hol
steins sind in einer litterarhistorischen Übersicht zusammen-