Full text: (1897/98)

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Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs hat der ausserordent 
liche Professor der Astronomie, Herr Dr. Ernst Lamp einen Urlaub 
auf unbestimmte Zeit zu wissenschaftlichen Arbeiten am Königl. Geo 
dätischen Institut angetreten. 
Einen Zuwachs erhielt der Lehrkörper der philosophischen Fa 
kultät durch zwei Habilitationen: erstens des Herrn Dr. Otto Vernon 
Darbishire für das Fach der Botanik, und zweitens des Abteilungs- 
.Vorstehers am chemischen Institut, Herrn Professor Dr. Johann Heinrich 
Biltz für das Fach der Chemie. 
Durch den Staatshaushaltsetat wurde vom i. April ab die Stelle 
eines Kanzlisten bei unsrer Universität neu begründet, und auf unsern 
Vorschlag vom Herrn Minister dem bisherigen Vizefeldwebel der 
I. Werftdivision Otto Tamborini übertragen. 
Die Frequenz unsrer Universität hat sich in der erfreulichsten 
Weise gehoben. Im vorigen Sommer war die Zahl aller zum Hören 
von Vorlesungen Berechtigten: 793, im Wintersemester: 670. In beiden 
Semestern sind das die höchsten Zahlen, die jemals bisher von unsrer 
Universität erreicht worden sind. Die Zahl der Immatrikulirten war 
im Sommer: 745, und blieb damit hinter dem bisherigen Maximum 
von 759 im Sommer 1895 noch etwas zurück. Im Winter waren 
immatrikuliert: 591 Studierende. Auf die vier Fakultäten verteilen 
sich die Studierenden in der Weise, dass die Theologen im Sommer 7, 
im Winter 10 Prozent der Gesamtzahl, die Juristen 25 und 22, die 
Mediziner 50 und 45, die Philosophen 18 und 23 Prozent der Gesamt 
zahl bildeten. Ein besonders erfreuliches Wachstum zeigen zwei Fa 
kultäten : die juristische hat, wenn wir die Sommersemester 1897 und 1887 
vergleichen, in xo Jahren zugenommen von 42 auf 183 Immatrikulierte; 
für die entsprechenden Wintersemester von 25 auf 128 Studierende 1 ). 
Die medizinische Fakultät ist in dem gleichen Zeitraum gewachsen 
im Sommer von 295 auf 369, im Winter von 217 auf 268. Unsre 
medizinische Fakultät war ihrer Frequenz nach im Sommer die neunte 
unter allen 20 deutschen, und unter den preussischen die zweite gleich 
nach Berlin. Überhaupt hat die Christiana Albertina aufgehört, die 
kleinste unter ihren deutschen Schwestern zu sein. Durch die Gunst 
der örtlichen Verhältnisse und die Fürsorge der hohen Staatsregierung 
stetig gehoben, hat sie wenigstens in den Sommersemestern nunmehr 
so altberühmte Rivalen wie Königsberg und Jena, Giessen und Rostock 
an Frequenz endgültig überholt. 
Die Disziplin unter unsern Studierenden war den grössten Teil 
des Studienjahres hindurch befriedigend zu nennen, hat sich aber leider 
! ) Vgl. den statistischen Anhang Seite 6.
	        
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