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16. Das hygienische Institut.
Nachdem mit Beginn des Sommersemesters die neuen Instituts-
r ‘iume * n Benutzung genommen waren, erfuhr das Laboratorium des
Direktors durch Hinzunahme des früheren Karten- und Kleiderablege-
raurnes eine Vergrösserung, für welche schon lange ein Bedürfnis vorlag.
Auch wurde durch einen kleinen Anbau an den Tierstall die Unter
bringung grösserer Versuchstiere ermöglicht.
An die Stelle der bisherigen Assistenten traten Dr. med. P. Krause
ani i. Oktober als etatsmässiger und Apotheker F. Sibbers am io. Juni
a ls ausseretatsmässiger Assistent.
Dr. Fischer.
17. Die Klinik für Zahnkrankheiten etc.
Die an jedem Wochentage des Jahres 1897 gehaltene Klinik hatte
e| ne Frequenz von 2974 Personen aufzuweisen, und zwar 1240 männ
lichen und 1734 weiblichen Geschlechts.
Die verschiedenen zahnärztlichen Operationen betrafen zunächst
“4 2 0 Zahnextractionen, davon sog. Milchzähne 889 und permanente
1 53 1 • Unter den letzteren lieferten die ersten im 6. resp. 7- Jahre
erscheinenden Mahlzähne die grösste Zahl und zwar die oberen mit
2 72, die unteren mit 463. Die Extraction musste hier wegen zu weit
vorgeschrittener Caries resp. wegen Entzündungsprozesse erfolgen.
Die fernere Thätigkeit erstreckte sich sodann auf die Füllung
von 1321 Zahndefekten infolge Caries, teils mit Wurzelfüllungen,
1 alpenamputationen resp. Entfernung der Zahnpulpa.
Sodann gelangten verschiedene Erkrankungen der Kieferhöhle,
s °wie mehrfache Zahn- und Kiefercysten zur Behandlung. Mehrfach
beobachtete Carcinome und Osteome wurden der chirurgischen Klinik
ZUr Operation überwiesen und nachher Kieferersatzstücke in diesen
1 allen angefertigt, ebenso bei ein- und doppelseitig perforierten Ober
kiefern. I n 3 Fällen wurden Unterkieferbrüche behandelt und geheilt.
In fernerer orthopädischer und technischer Beziehung wurden
verschiedentlich Zahnregulierungsapparate angefertigt, in 5 Fällen
Verschluss bei angeborenen Gaumendefekten, sog. Wolfsrachen. An
künstlichen Zähnen wurden 1228 Stück verarbeitet und zwar in Form
Von Ober- und Untergebissen, Stiftzähnen, Kronen- und Brucken-
ar beiten etc.
Die Zahl der Studierenden und Kandidaten, sowie einzelner
Mediziner belief sich im Sommersemester auf 11, im Wintersemester
auf 10.