Full text: (1897/98)

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Bis zum Jahre 1887 hatte das Institut einen, von da an 2 Assi 
stenten bewilligt erhalten; ausserdem waren meist 1 3 he' wl 'S e 
Assistenten tätig; es waren diese approbirte junge Äizte, welche noc 
kürzere oder längere Zeit ihrer besseren Ausbildung widmen wollten; 
s 'e mussten sich dem Institute nützlich machen und kosteten dem 
Staate gar nichts. Aus ihnen gingen dann gut vorbereitet^ nicht nur 
die Assistenten des pathologischen Institutes, sondern zum teile auc r 
d er Kliniken hervor. Von 1895 an wurde dies untersagt oder es 
sollte für jeden einzelnen Fall die ministerielle Genehmigung eingeholt 
werden. Wer die Verhältnisse kennt, weiss, dass dies einem absoluten 
Verbote gleichkommt. Persönliche Vorstellung des Unterzeichneten 
dagegen war vergeblich. 
Vom Jahre 1887 an wurden den Teilnehmern an Kursen Prakti 
kantenbeiträge auferlegt, für den pathologisch - anatomischen Demon 
strations- und Sektionskurs fürs Semester 5 Mark; in Berlin wurden 
dafür 2 Mark festgesetzt und im nächsten Jahre auf 1 Mark herab 
gesetzt. Es muss diese verschiedenartige Behandlung als unbillig und 
nachteilig bezeichnet werden und hat bereits eigentümliche unan 
genehme Folgen herbeigeführt. 
In den verflossenen 25 Jahren sind aus dem pathologischen In- 
stitut 343 Doktordissertationen hervorgegangen, deren Wert den üblichen 
mittleren Durchschnitt meist überschreitet, von denen eine grössere 
Anzahl wertvolle wissenschaftliche Beiträge liefert; es ist so der 
grösste Teil des wissenschaftlichen Materiales zur Veröffentlichung 
gekommen. 
Aus diesen Arbeiten hebe ich nur einige wenige hervor, wie sie 
ln der für ein grösseres Publikum bestimmten Universitäts - Chrom 
^eignet sind. 
Für die Frage der Errichtung von Heilanstalten für Tuberkulose 
ist eine zahlenmässige Feststellung noch nicht vorhanden und doch 
v °u sehr grosser Bedeutung, wie oft Heilung der Tuber ku ose 
v orkommt. 
Jedem pathologischen Anatomen sind solche halle geläufig, 
fiuden sich sehr häufig: 1. in den Lungen Schwielen mit oder o me 
käsige oder kalkige Einschlüsse, mit oder ohne ausgeheilte Holraume— 
ini Darme Narben - in den Lymfdrüsen käsige oder kalkige Lin 
derungen. Solche Veränderungen müssen als dauernde Heilungen 
oder als vorläufiger Stillstand, der dauernd werden kann, wenn 
°törung des Heilun^svorganges stattfindet, angesehen werden. 
Nicht selten geht von solchen, besonders bei hinzutretenden 
Fischen entzündlichen Reizungen ein neuer Ausbruch er 
kulose aus.
	        
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