Full text: (1896/97)

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Universität, die an der Politik lebhafteren Anteil genommen und 
namentlich auch die erhaltenen Orden zurückgeschickt hatten, ihres 
Amtes entsetzte. Zu diesen gehörte der vortreffliche Mathematiker 
Heinrich Ferdinand Scherck, der zuerst in Halle, dann in Kiel eine 
ordentliche Professur für Mathematik und Astronomie inne hatte, und 
der später, nach dem Verlust der Kieler Professur, ein Schulamt erst 
in Dresden, dann in Bremen übernahm. Der Nachteil, welcher den 
älteren Mann traf, wurde zum Vorteil für den jüngeren Fachgenossen, 
der keine Veranlassung oder Gelegenheit zu einem Hervortreten in 
der Politik gehabt hatte, und dessen ganze Sinnesart sich den wissen 
schaftlichen Fragen in mehr ausschliesslicher Weise zuwandte. Die 
hiesige philosophische Fakultät schlug Weyer für die vakante Professur 
vor, und die dänische Regierung ernannte ihn im Jahre 1853 zum 
ausserordentlichen, im Jahre 1859 zum ordentlichen Professor der 
Mathematik und Astronomie an der Kieler Universität. Der deutschen 
Sache blieb Weyer, wenn er nun auch im Dienste des Königs Fried 
richs VII. stand, stets treu zugethan. Hatte er doch durch die Ver 
tauschung des sicheren Hamburger Postens gegen das unsichere Amt 
an der Schleswig-Holstein’schen Seekadetten-Schule den Beweis ge 
liefert, dass er auch Opfer für die nationalen Zwecke zu bringen 
bereit war. 
Im Jahre 1855 gründete er sich das eigene Heim. Die Familie 
wurde ihm eine Quelle reinsten Glückes. Die Treue, die er in allen 
Verhältnissen des Lebens bewies, machte ihn zum besten Gatten und 
Vater, der niemals an sich, stets nur an andere dachte. Möge den 
Hinterbliebenen die aufrichtige Teilnahme aller, die ihn kannten, zum 
Tröste gereichen! 
Für sein wissenschaftliches Leben wurde die frühere Thätigkeit 
an der Hamburger Navigationsschule und an der Schleswig-Holstein’ 
schen Seekadettenschule dadurch von besonderer Bedeutung, dass seine 
Studien sich von da ab vornehmlich auf die nautische Astronomie 
richteten. Die Probleme dieser Wissenschaft sind in der ganzen Folge 
zeit die Spezialität gewesen, auf die sich, einige angrenzende Gebiete 
eingerechnet, die meisten seiner Arbeiten bezogen. 
Ein wissenschaftlicher astronomischer Auftrag, der ihn nach Spa 
nien führte, wurde ihm im Jahre 1860 von der dänischen Regierung 
zu Teil. Er wurde zum Mitglied der Kommission ernannt, welche 
die Sonnenfinsternis dieses Jahres in Spanien beobachten sollte. Er 
kehrte, nachdem er die gestellte Aufgabe gelöst hatte, über England 
nach der Heimat zurück und erinnerte sich später gern der anregenden 
Eindrücke, welche die Reise ihm verschafft hatte.
	        
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