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geben und will lieber noch von einer persönlichen Berührung und
deren möglichen Folgen berichten.
Vor zwei Monaten, als die Schassischeti Preisaufgaben zu stellen
waren, trat der Verewigte mit dem Vorschläge an mich heran, gemein
schaftlich und als Ausdruck unseres einträchtigen Zusammenwirkens
eine philosophische Aufgabe bei der Fakultät zu beantragen. Mit
l’reuden ging ich darauf ein und schlug eine Reihe von Thematen
vor, bei denen er bald dieses, bald jenes Bedenken hatte. Endlich
einigten wir uns, als Aufgabe eine Bearbeitung der Philosophie des
Malebranche zu stellen. Da von anderer Seite noch dringendere
Wünsche Vorlagen, so traten wir freiwillig zurück, jedoch mit dem
Vorsatze, unsere Aufgabe im folgenden Jahre wieder zu beantragen.
Diesen Vorsatz betrachte ich als eine Schuld gegen den Verstorbenen,
deren Einlösung mir obliegt. Ich gedenke daher, im nächsten Jahre
<iie philosophische Preisaufgabe zu beantragen, werde aber als Thema
derselben nicht die Philosophie des Malebranche, über die schon so
manches vorliegt, wählen, sondern eine Darstellung der Philosophie
Gustav Glogau’s, und ich hoffe, dass dieser Vorschlag die Zu
stimmung der Kollegen und auch einen geeigneten Bearbeiter finden
wird. So könnte auf Veranlassung unserer philosophischen Fakultät
ein Werk entstehen, welches nicht nur einem entschiedenen Bedürfnis
der wissenschaftlichen Welt entgegen käme, sondern auch das schönste
Denkmal sein würde, welches wir dem verstorbenen Kollegen setzen
können.
— Und so dürfen wir hoffen, dass sein Angedenken unter uns
nicht so bald verblassen wird. Zwar seiner Leiblichkeit nach ruht er
fern von uns in dem heiligen Boden Athens, in der Nähe so vieler
Heroen des Geistes, in der Nähe des Platon, den er so sehr geliebt,
— aber sein Unsterbliches ist entrückt in eine Sphäre, für die es keine
räumliche, keine zeitliche Trennung mehr giebt, und was wir alle nur
Unzulänglich erkennen, was er selbst sein ganzes Leben hindurch zu
erforschen und zu lehren bemüht war, das ist ihm vor uns allen jetzt
zu schauen beschieden.
Wir aber, die Zurückbleibenden, sehen ihm trauernd nach.
Friede seiner Asche!
Ave cara animal
Paul Deussen.