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Wenn es wahr ist, was viele behaupten, dass folgensciwe ,
nahe angehende Ereignisse sich durch Vorahnungen an ün ig >
hätten solche sich nicht in diesem Augenblicke einstellen so e .
In der Frühe des zehnten März verliess der Verewigte I ie , c
Stadt seiner elfjährigen Wirksamkeit und so vielei reu
Bekannten, um von & nun an — von der kurzen Begrüssung eines
Bruders in Berlin abgesehen — bis zum Ende seines Lebens nur unter
Fremden zu weilen; aber wir dürfen, nach allen Nachrichten, ie von
ihm selbst und andern seitdem eingetroffen sind, annehmen, as
dreizehn Tage, die seinem Dasein noch zugemessen waren, zu den
schönsten und glücklichsten gehörten, die seinem Leben, ja ti ier I
irgend einem Leben beschieden werden konnten. „Wenn eine äi
Gunst in allen Dingen,“ so schreibt er aus Athen zwei läge vo
seinem Tode, „den Fortgang meiner Reise auch nur annähernd wie
bisher begünstigt, dann habe ich in vollstem, ungeahntem Masse ge
funden, was ich suchte.“ Diesem Gesamturteil entspricht alles, was
wir über seine Reise wissen. In Wien, wo er sich einige age ai
hielt, war es einer meiner Freunde, Dr. Haberlandt, der s ’c 1 ’
dem bis dahin Unbekannten auf das freundlichste widmete; ei
ihn in das Wiener Volksleben ein, geleitete ihn durch die seiner -
hut anvertrauten Museen, erwirkte für ihn einen Ehrensitz in er
oper und empfahl ihn schliesslich weiter an seinen Bruder in iraz, w
ein halbtägiger Aufenthalt vorgesehen war. Beide Biüdei ga eil ten
in vorliegenden Briefen namentlich der ausserordentlichen Empfang icn-
keit und Frische, mit der der Verewigte alles, was ihm entgegen ia ,
ergriff. Schreibt er doch selbst von seiner Reise: „Wie ein oa
ausgetrockneter Schwamm sauge ich alles ein und fühle mic
höchste gefördert.“ Endlich hatte er die eine grosse Schnee e ,
welche damals noch über ganz Deutschland lag, hinter sic r un
grüsste bei Triest mit Freuden die blaue Adria. Die Zeit, ie nm
zur Einschiffung blieb, benutzte er zur Besichtigung von Sta
Hafen, und lange stand er sinnend vor dem Denkmale W inc <e mä ’
der hier, ebenfalls im Alter von fünfzig Jahren, ebenfa s au c cr
der Kraft und des Erfolges, nach Italien zurückreisend, am 8 - J un '
ermordet wurde. Ein ähnliches Schicksal sollte, eine ocie ’
ünsern Philosophen treffen, und so mögen denn teilweise auc 1
die schönen Worte Anwendung finden, welche Gothe cem ^
entrissenen Win ekel mann widmet: „Und in Ucsun in ” . en
wir ihn wohl glücklich preisen, dass er von dem Gip e es ™ .
Daseins zu den Seligen emporgestiegen, dass ein kurzer &hrecken, un
schneller Schmerz ihn von den Lebendigen hinwegge
Gebrechen des Alters, die Abnahme der Geisteskräfte hat er