Full text: (1894/95)

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Bibliothek erlassenen Verordnung „Ratione Bibliothecae“ fest 
zustellen, auf Grund deren ihr eine Reihe von Geldabgaben Seitens 
der Universitätsangehörigen zustehen. Der Beweis ist geführt in einer 
besonderen, aus der Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein- 
Lauenburgische Geschichte abgedruckten Denkschrift. l ) Neues Material 
zur Sache, wodurch die Ergebnisse der Denkschrift vollauf bestätigt 
werden, findet sich nach den von dem Herrn Universitäts-Kurator an- 
gestellten Erhebungen in dem Aktenstück des Königlichen Staatsarchivs 
zu Schleswig „A. XXV, Fach 666 No. 5“, enthaltend lauter amtlich 
beglaubigte Abschriften nach den Originalen aus dem ehemaligen 
Archiv des Kieler Grossfürstlichen Geheimen Regierungs-Conseils. Von 
entscheidender Wichtigkeit ist ein bisher gänzlich unbekanntes aus 
führliches „Refcript“ des Herzogs „cm bie academifdje Commiffion mit 
53et)f: Lit. A: B: C: D: E: & F: d: d: Petersburg b. ~ Sept: 1724.“ 
Demselben ist unter „Lit: C“ die Verordnung „Ratione Bibliothecae“ 
mit der vollen Unterschrift des Herzogs „Carolus Friedericus“ angelegt. 
Es heisst darüber in dem Rescript: „3mgleid)en formet ifjr au3 Lit: C: 
weitern Snnfjaftg erfefjeit, wa§ wegen ber Bibliothec §u berorbnen wir 
©näbigft gut gefttuben." 2 ) Die Originale wurden in Gemässheit des 
Austauschvertrages vom 1. Juni 1773 an den damaligen Bischof von 
Lübeck ausgeliefert und sind jetzt in dem Grossherzogfichen Archiv 
zu Oldenburg zu suchen. 
Für die Ver m e h ru n g der Bibliothek stand neben den laufenden 
Mitteln ausser dem Rest der vorjährigen Extrabewilligung (Chronik 
1893/94 S. 27) ein abermals zu dem gleichen Zwecke von dem Herrn 
Minister bewilligter ausserordentlicher Zuschuss zur Verfügung. Eine 
weitere ausserordentliche Vermehrung um 434 Bände verdankten wir 
der Gesellschaft Harmonie, die laut Beschluss der Generalversammlung 
vom 27. September 1894 eine Auswahl aus dem vorhandenen Bücher 
bestände der Gesellschaft gestattete. 
Der ganze Zuwachs an gedruckten Büchern belief sich, ausser 
336 Dissertationen- und Programmen - Bänden, auf 2729 Nummern 
(volle Bände), gegenüber 2470 Nummern im Vorjahre. Von der 
Schleswig-Holstein-Lauenburgischen historischen Gesellschaft erhielten 
wir 160 Bände. 
’) „Zur Geschichte der Kieler Universitäts - Bibliothek. I. Eine Veror nung ■ 
Herzogs Karl Friedrich.“ Kiel. Kommissions-Verlag der Universitäts-Buchhandlung. 9 
15 Seiten 8°. Vgl. Academische Revue I, 59 f. 
•*) Danach beruht die Änderung der Bezeichnung „Lit. A“ in „C in 
Büchern der Universität (vgl. Anm. 2 der Denkschrift) auf dem Oiigino 1.
	        
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