56°/ 0 Mediziner, und in den letzten 3 Jahren umfasste die medizinische
Fakultät stets mehr als die Hälfte der ganzen Studentenschaft, in diesem
Semester 5° bis 51% derselben, nämlich 257 Studirende unter 507.
Die hiesige juristische Fakultät weist seit den letzten Jahren einen
erfreulichen Aufschwung auf. Im Wintersemester 1888/89 waren nur
20 Juristen imrnatrikulirt, noch nicht 5 % der Gesammtzahl der Studiren-
den. Im Winter 1890/91 hatten wir 50 Juristen, ungefähr 10°/ 0 der
Gesammtzahl. In diesem Semester zählt die juristische Fakultät 67
Studirende oder 13 °/ 0 , im vorigen Sommersemester sogar 98 Studirende
oder 16°/ 0 der Studentenschaft.
Relativ am beständigsten ist die prozentische Zahl der Frequenz
bei der theologischen Fakultät. Die Anzahl der immatrikulirten Theo
logen betrug im Sommer 1884 14°/ 0 aller Studirenden, im Sommer 1888
15 °/ 0 , im Sommer 1890 fast 17 °/ 0 , im vorigen Sommer 14°/ 0 , in diesem
Wintersemester i6°/ 0 .
Bei der philosophischen Fakultät belief sich im Sommersemester
1884 die Zahl der Studirenden noch auf 33°/ 0 aller Immatrikulirten, im
Sommer 1888 auf 26%, um dann im Sommer 1890 auf i6°/ 0 zu sinken.
In den folgenden Jahren tritt eine kleine Steigerung ein, auf 19°/ 0 im
Sommer 1891 und Sommer 1892. Im Sommer 1893 zählte die philo
sophische Fakultät i8°/ 0 , in diesem Winter ungefähr 2O°/ 0 der Studen
tenschaft. In Prozenten der Gesammtzahl der Studirenden ausgedrückt
pflegt bei der theologischen und der philosophischen Fakultät die Fre
quenz im Winter etwas günstiger als im Sommer zu lauten, weil diese
Fakultäten an den höheren Ziffern der Sommersemester weniger Theil
nehmen und daher im Winter weniger verlieren.
Im verflossenen Rektoratsjahre belief sich die Gesammtzahl der
immatrikulirten Studenten während des Sommersemesters auf 615, wäh
rend des Wintersemesters auf 507, zusammen 1122; im Jahre 1892/93
waren die betreffenden Zahlen 634 und 504, zusammen 1138.
Das Jahr, über das mir zu berichten obliegt, hat der Universität
eine Reihe schmerzlicher Verluste gebracht. Der Tod hat sowohl unter
den Lehrern als unter den Studirenden seine Erndte gehalten. Im
November 1893 starb zu Freiburg im Breisgau der ordentliche Professor
der deutschen Philologie Dr. Friedrich Wilhelm Pfeiffer, ein geschätz
tes Mitglied unserer philosophischen Fakultät, seit 1884 wegen andau
ernder Kränklichkeit von der Lehrthätigkeit dispensirt und beurlaubt.
Im Januar dieses Jahres traf uns in erschütternder Weise an zwei auf
einander folgenden Tagen die Kunde, dass ein Mitglied unseres Lehr
körpers langwierigen Leiden erlegen sei, ordneten wir uns an zwei auf
einander folgenden Tagen von dieser Aula aus zum Trauerzuge. Am
7. Januar starb hierselbst in der Blüthe der Jahre der ordentliche Pro