Full text: (1892/93)

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Hierüber sind zwei Abhandlungen eingegangen, eine mit dem 
Motto: ,*Aqxr{ aoyicic cpoßoc xvqi'ov“ und eine zweite mit dem Motto: 
„Epheser IV V. 4. Ein Leib und ein Geist etc.“ 
Der ersteren (mit dem Motto: Ootpictg etc.“) ist zwar eine 
gewisse Gewandtheit in der Disposition, ja theilweise auch in der 
Argumentation für die einmal vertretene Grundauffassung nicht abzu 
sprechen. Aber diese Grundauffassung ist nicht die richtige. Der 
Verfasser bringt von vornherein einen doppelten Kirchenbegriff zur 
Untersuchung der Urkunden schon mit und deutet diese Duplicität 
sodann in die Symbole hinein, die überall nur in Einem Sinne von 
der Kirche reden. Dazu kommt unter Anderem, dass die Wahl der 
Belagstellen nicht überall glücklich, die Zusammenstellung unvollständig, 
die Bestimmung der Attribute der Kirche nicht scharf genug ist. 
Die Fakultät sieht sich daher ausser Stande, für 
diese Arbeit den Preis zu ertheilen. 
Weit befriedigender ist die Leistung des anderen Bewerbers (mit 
dem Motto: „Epheser IV Vers 4. Ein Leib und ein Geist“) aus 
gefallen. Zwar hat derselbe seine Abhandlung mit einer allzu weit 
läufigen, fast die Hälfte derselben ausmachenden Erörterung des Ver 
hältnisses der Kirche zum Reiche Gottes angeschwellt; auch im 
Uebrigen ist sein Verfahren hier und da etwas ungeschickt, die Zu 
sammenstellung der Belagstellen nicht ganz vollständig; der Umfang, 
in welchem die Augsburgische Konfession durch die übrigen Symbole 
ergänzt wird, in einzelnen Punkten einigermassen unterschäzt. Aber 
den Kern der Sache hat er erfasst, den Kirchenbegriff der Symbole 
richtig dargestellt und auch im Uebrigen die gestellte Aufgabe im 
Wesentlichen glücklich gelöst. 
Die Fakultät hat daher beschlossen, ihm die Prämie 
zu bewilligen. 
Der Verfasser war der stud. theol. Johannes Schmidt aus Tondern. 
juristische Fakultät. Bei derselben ist keine Preisabhandlung 
eingegangen. 
Medizinische Fakultät. Dieselbe hatte folgende Aufgabe 
gestellt: „Die bisher gemachten Bestimmungen des Blutdruckes beim 
Menschen sollen zusammengestellt, kritisch gesichtet und durch eigene 
Beobachtungen ergänzt werden“. 
Es ist eine Arbeit eingegangen mit dem Motto: „'’Iutqoc yccg 
apijQ no/./.uiv uvtu§ioc li/j.tnv- 
Verfasser hat die Beobachtungen über den Blutdruck beim Menschen 
mit grossem Fleiss zusammengestellt. Durch eigenes Arbeiten mit 
dem Basch’schen Sphygmomanometer hat er sich in den Stand gesetzt, 
sowohl den Apparat selbst wie die von Anderen damit ausgeführten
	        
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