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Hierüber sind zwei Abhandlungen eingegangen, eine mit dem
Motto: ,*Aqxr{ aoyicic cpoßoc xvqi'ov“ und eine zweite mit dem Motto:
„Epheser IV V. 4. Ein Leib und ein Geist etc.“
Der ersteren (mit dem Motto: Ootpictg etc.“) ist zwar eine
gewisse Gewandtheit in der Disposition, ja theilweise auch in der
Argumentation für die einmal vertretene Grundauffassung nicht abzu
sprechen. Aber diese Grundauffassung ist nicht die richtige. Der
Verfasser bringt von vornherein einen doppelten Kirchenbegriff zur
Untersuchung der Urkunden schon mit und deutet diese Duplicität
sodann in die Symbole hinein, die überall nur in Einem Sinne von
der Kirche reden. Dazu kommt unter Anderem, dass die Wahl der
Belagstellen nicht überall glücklich, die Zusammenstellung unvollständig,
die Bestimmung der Attribute der Kirche nicht scharf genug ist.
Die Fakultät sieht sich daher ausser Stande, für
diese Arbeit den Preis zu ertheilen.
Weit befriedigender ist die Leistung des anderen Bewerbers (mit
dem Motto: „Epheser IV Vers 4. Ein Leib und ein Geist“) aus
gefallen. Zwar hat derselbe seine Abhandlung mit einer allzu weit
läufigen, fast die Hälfte derselben ausmachenden Erörterung des Ver
hältnisses der Kirche zum Reiche Gottes angeschwellt; auch im
Uebrigen ist sein Verfahren hier und da etwas ungeschickt, die Zu
sammenstellung der Belagstellen nicht ganz vollständig; der Umfang,
in welchem die Augsburgische Konfession durch die übrigen Symbole
ergänzt wird, in einzelnen Punkten einigermassen unterschäzt. Aber
den Kern der Sache hat er erfasst, den Kirchenbegriff der Symbole
richtig dargestellt und auch im Uebrigen die gestellte Aufgabe im
Wesentlichen glücklich gelöst.
Die Fakultät hat daher beschlossen, ihm die Prämie
zu bewilligen.
Der Verfasser war der stud. theol. Johannes Schmidt aus Tondern.
juristische Fakultät. Bei derselben ist keine Preisabhandlung
eingegangen.
Medizinische Fakultät. Dieselbe hatte folgende Aufgabe
gestellt: „Die bisher gemachten Bestimmungen des Blutdruckes beim
Menschen sollen zusammengestellt, kritisch gesichtet und durch eigene
Beobachtungen ergänzt werden“.
Es ist eine Arbeit eingegangen mit dem Motto: „'’Iutqoc yccg
apijQ no/./.uiv uvtu§ioc li/j.tnv-
Verfasser hat die Beobachtungen über den Blutdruck beim Menschen
mit grossem Fleiss zusammengestellt. Durch eigenes Arbeiten mit
dem Basch’schen Sphygmomanometer hat er sich in den Stand gesetzt,
sowohl den Apparat selbst wie die von Anderen damit ausgeführten