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Unter den Zuwendungen der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen
historischen Gesellschaft, welche sich auf 177 Bände beliefen, sind die
Publikationen der Vatikanischen Bibliothek auszuzeichnen. Der Dank
für diese Vermehrung von hervorragender Wichtigkeit, wie für die
stets bereitwillige Erledigung etwa eintretender Lücken gebührt im
Besonderen den Bemühungen des geschäftsführenden Herrn Sekretärs
Bibliothekar Dr. Wetzel.
Ausserordentliche Zuschüsse ermöglichten den Ankauf der hinter-
lassenen medicinischen Büchersammlung des Privatdocenten Dr. Daehn-
hardt. Die Universitäts - Bibliothek empfing davon 104 Bände, an die
Universitäts-Institute wurden 59 Bände abgegeben, über den Rest soll
anderweitig verfügt werden.
Der gesammte Zuwachs an gedruckten Büchern betrug, ausser
197 Dissertationen- und Programmen - Bänden, 2442 Nummern (volle
Bände), im Vorjahre 2678.
Die verwittwete Frau Konsistorialrath Moeller schenkte die hand
schriftlichen Vorarbeiten ihres verstorbenen Mannes zu Origenes und
zu Osiander. Zu den mit K. B. bezeichneten Manuskripten kamen
durch Vermittelung des Herrn Geheimen Regierungsraths Professor Dr.
G. Karsten 6 Blätter Fragmente Lateinischer Predigten aus dem 15. Jahr
hundert (K. B. 144 m).
Werth volle Bereicherung erfuhren die provinzialgeschichtlichen
Handschriften durch den Nachlass des Diakonus Hieronymus Saucke
in sechs Bänden, welche aus dem Pastoratsarchiv der Kirche zu Herz
horn in Folge Beschlusses der zuständigen kirchlichen Gemeindeorgane
und mit staatlicher Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen
etc. Angelegenheiten zu „bleibendem Eigenthum“ unserer Bibliothek
unentgeltlich überlassen wurden (Cod. MS. S. H. 332, AA3—4). 1 )
Ferner überwies der Herr Minister das von dem emeritierten Küster und
Lehrer Moritz Nissen zu Klixbüll verfasste handschriftliche Werk in
Friesischer Sprache „De Makker tu de freske Sjemstin“ (Cod. MS. S.
H. 204, AAAjJ mit dem Vorbehalt, dass dem Verfasser das Recht
verbleibt, das Werk zum Zweck der Drucklegung bis nach Vollendung
des Drucks aus der Bibliothek zu entnehmen.
Der Totalbestand am Schlüsse des Etatsjahrs bezifferte sich auf
206 301 Bände separater Bücher, 8363 Dissertationen- und Programmen-
Bände, 2375 Bände Manuskripte, zusammen 217039 Bände gedruckter
') Nähere Nachrichten über diesen Nachlass gab D. Deilefsen in der „Zeitschrift
der Gesellschaft lür Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte“ XVIII, 258 ff. 1888.
Vgl. dessen „Geschichte der holsteinischen Elbmarschen“ I, 13, 15 f., 18 f. 1891 und die
von ihm ausgezogene „Chronik von Glückstadt“, aus der Saucke’schen Chronik (Glüok-
stadt 1886. 8°).