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begrenzte Zeit gesichert ist. Aus denselben Gründen wurden auch die seit
vier Jahren planmässig betriebenen Umschreibungen der Autoren zur
Vervollkommnung des alphabetischen Hauptkatalogs (Chronik 1891/92
S. 16) nicht eingestellt, sondern neben den Arbeiten am Zettelkatalog
nach Möglichkeit gefördert. Zur Erledigung gelangten die Bände 156
bis 169 (Mey bis Nicolaus).
Die im Vorjahre angefangene Zettelaufnahme der vor die Berliner
Jahres - Verzeichnisse fallenden Bestände an Kieler Universitäts
schriften erstreckte sich auf die selbständig gedruckten Thesen, die
den amtlichen Schriften-Bänden der Universität voraufgehenden Personal-
Verzeichnisse und die Sammelbände der Lateinischen und Deutschen
Festprogramme und Reden von Sebastian Kortholt und Wilhelm Ernst
Christiani. Es wurden darüber im Ganzen 557 Zettel aufgenommen,
so dass die Gesammtzahl der fertig gestellten Zettel von 735 auf 1292
gestiegen ist. Damit wurde die Arbeit im Interesse der Rückwärts
ergänzung des alphabetischen Zettelkatalogs bis auf Weiteres unter
brochen, um im Zusammenhänge mit der letzteren zu geeigneter Zeit
fortgesetzt zu werden.
Im Anschluss an die oben erwähnte Instruktion, welche für die
Zettelkataloge statt der hergebrachten Bezeichnungsweise der Bücher
formate eine Dreitheilung nach fest bestimmten Grössenklassen an
geordnet hat, war für die Kieler Bibliothek die schwerwiegende Frage
zu prüfen, ob es zweckmässig sein würde, die Bücher nach den drei
Normalmassen 25, 35, 45 cm umzustellen. Entscheidend fällt dabei
in’s Gewicht, dass die Durchführung jener drei Normalmasse eine ganz
bestimmte und zwar niedrige Geschosshöhe voraussetzt '), und dass
die durch die bisherige Aufstellung gewährte Möglichkeit, unter die
Normalmasse herunterzugehen, durch Festlegung von Grössenklassen
beseitigt wird. Dazu kommt, dass für die in den gewöhnlichen
Repositorien untergebrachten Bände über 45 cm anderweitig Platz
geschafft werden müsste, wofür es an dem nöthigen Flächenraume
fehlt. Es wird geboten sein, durch Messungen der Bücherbestände
die Frage zu klären, bevor zu Aenderungen der bestehenden Auf
stellung geschritten wird.
Die Vermehrung der Bibliothek begünstigten Zuwendungen
verschiedener Art. Durch gnädigste Bestimmung Seiner Königlichen
Hoheit des Prinzen Heinrich von Preussen wurden in Ergänzung der
früheren hochbedeutsamen Gabe (Chronik 1890/91 S. 15 f.) 195 Bände
einschliesslich von Kartenwerken überwiesen. Von der Königlichen
Bibliothek zu Berlin erhielten wir geschenkweise 34 Bände.
') Vgl. darüber „Centralblatt der Bauverwaltung“ 1893, S. 72.