5
Herrn Professor Dr. Gottfried Heinrich Handelmann, unter dessen
Verwaltung das Museum zu seiner jetzigen Bedeutung emporgeblüht
ist. Wenn derselbe auch nur vorübergehend als Lehrer an unserer
Hochschule thätig war, so stand er doch auch durch sein späteres
Amt stets mit derselben in Verbindung. Ehre sei seinem Andenken.
Auch unter den Studirenden hat der Tod ein Opfer gefordert.
Am 5. Februar 1892 verstarb hierselbst der Studiosus der Chemie
Richard Kannenberg aus Rädern.
Von anderweitigen Veränderungen bei der Universität ist als die
Bedeutungsvollste zu erwähnen, dass das hohe Amt eines Kurators am
1. April 1891 von dem inzwischen verstorbenen Herrn Konsistorial-
präsidenten Dr. Mommsen auf den Konsistorialpräsidenten Herrn Dr.
Chalybaeus übergegangen ist.
Ferner hat Herr Professor Dr. Edlefsen seit Anfang des Winter
semesters seine Entlassung aus dem Staatsdienst^ genommen, um nach
Hamburg überzusiedeln; wir haben einen trefflichen Lehrer und liebens
würdigen Kollegen in demselben verloren. Ein anderer schwerer Ver
lust bedroht uns für den Herbst, indem Herr Professor Dr. Blass vom
1. Okt. d, J. ab an die Universität Halle-Wittenberg versetzt worden ist.
Befördert sind: Fräulein Johanna Mestorf, bisher Kustos am
Museum vaterländischer Alterthümer, zum Direktor dieses Museums.
Ferner von Privatdozenten zu ausserordentlichen Professoren die
Herren Doctoren Graf von Spee, Kreutz, Rodewald, Kosegarten,
von Starck, letzterem wurde zugleich die durch den Abgang des
Professor Dr. Edlefsen erledigte Direktion der Poliklinik übertragen.
Dem Privatdozenten Dr. Tönnies wurde das Prädikat „Professor“
verliehen.
Es habilitirte sich: bei der philosophischen Fakultät Herr Dr.
Pricke für das Fach der Mathematik.
Beurlaubt wurde Herr Professor und Geheime Regierungsrath
Dr. Backhaus für die Zeit vom 1. April 1891 bis zum 15. April 1892.
Bei der Universitäts-Bibliothek wurde als dritter Kustos Herr Dr.
Nörrenberg an Stelle des Herrn Dr. Kochendörffer angestellt.
Am 2. Februar 1892 ward der Lektor Sterroz auf seinen Antrag
aus dem Staatsdienste entlassen.
Die Zahl der Studirenden betrug im abgelaufenen Amtsjahre 1102
gegen 1127 im Vorjahre. Es hat also eine kleine Verminderung der
Frequenz stattgefunden.
Die Disciplin unter den Studierenden war, wenn wir von ver
einzelten Ausnahmen absehen, eine befriedigende. An dieser Stelle
kann nur in Betracht kommen, Erscheinungen von allgemeiner Bedeutung
zu erörtern, und da möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die über