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in Gemässheit des Ministerial-Erlasses vom 8. Januar 1890 an die
Universitäts-Bibliotheken Kopenhagen und Lemberg, die Stadtbiblio
theken zu Hamburg und Lübeck, die Herzogliche öffentliche Bibliothek
in Gotha.
Als Publikation aus unseren Manuskripten ist zu nennen: A.
Wetzel, „Drei Briefe des Hamburger Bibliothekars David Schellhammer“,
in den Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte 1891,
Nr. 9. Von sonstigen literarischen Arbeiten des Bibliothekpersonals,
welche aus der Kieler Bibliothek hervorgegangen sind, erwähnen wir
eine durch Dr. R. Fick und Dr. W. Wischmann besorgte vom Verfasser
autorisierte Deutsche Ausgabe von F. Max Müller’s „Science of Lan-
guage“ (Bd. 1. Leipzig 1892).
Der Schriften tausch der Universität, welcher durch die Biblio
thek vermittelt wird, umfasste 165 Adressen, mithin 8 mehr, als im
Vorjahre. Ausser den bereits im vorjährigen Bericht (Chronik 1890/91
S. 17) namhaft gemachten Adressen ward der Tauschverkehr auf die
Deutsche Seewarte in Hamburg, das Königliche Meteorologische Insti
tut zu Berlin, und die Meteorologische Station I. Ordnung zu Bremen
ausgedehnt. Für die nächste Schriftenversendung wird das Kaiserliche
Gesundheitsamt in Berlin hinzutreten.
Die Revision des Bücherbestandes erstreckte sich im Bereiche
der Theologie auf die Abtheilungen Kirchenväter und Concilien, welche
beide vollzählig befunden wurden.
Die Reinigung der Bücher und Repositorien schritt in der
obersten Etage des grossen Bücher-Magazins bis zum Mittelrepositorium
76 vor.
Aus den Doubletten wurden auf Verfügung des Herrn Ministers
abgegeben an die Stadtbibliothek zu Metz 54 Werke in 72 Bänden,
an die Universität Toronto in Canada 38 Werke in 52 Bänden, an die
Königliche Bibliothek zu Berlin 119 Werke in 128 Bänden, an die
auf Helgoland zu begründende Biologische Station 17 Werke in 24
Bänden, im Ganzen 276 Bände.
In Abgang gestellt wurde mit Genehmigung des Herrn Universitäts-
Kurators aus dem Inventar der Universitäts - Bibliothek Behufs Über
tragung in das Inventar des Universitätsgebäudes eine unter Glas und
Rahmen befindliche Tafel mit den in Wachs bossierten Köpfen einer
Anzahl Kieler Professoren aus dem vorigen Jahrhundert.
In dem Personalstande der Bibliothek trat durch Versetzung
des dritten Kustos Dr. phil. Karl Kochendörffer zum 1. August nach
Marburg ein Wechsel ein. An seiner Stelle ward der bisherige Assistent
der Königlichen Bibliothek in Berlin Dr. phil. Constantin Nörrenberg