Full text: (1889/90)

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Der ausserordentliche Professor der Jurisprudenz Dr. Sehling 
übernahm am i. April 1889 eine ordentliche Professur an der Uni 
versität Erlangen; sein Nachfolger wurde hier beim Beginn des 
Sommersemesters der bisherige ausserordentliche Professor in Mar 
burg: Herr Dr. Adolf Frantz. Gleichzeitig trat der schon vorher 
ernannte Herr Prof. Dr. Kipp, früher Extraordinarius in Halle, in 
unsere Juristenfakultät ein. 
In der philosophischen Fakultät waren am Anfang des 
Studienjahrs einer der Lehrstühle für Philosophie sowie die ausser 
ordentliche Professur für theoretische Physik vakant. Im Laufe 
des Jahres trat hinzu eine Erledigung der ordentlichen Lehrstühle für 
Sanskrit und Sprachvergleichung durch die Versetzung des 
Prof. Dr. Jacobi nach Bonn; für deutsche Philologie durch die 
Berufung des Prof. Dr. Vogt nach Breslau; für Chemie durch den 
Weggang des Prof. Dr. Ladenburg, der gleichfalls einem Rufe nach 
Breslau folgte. Ausserdem wurde die ausserordentliche Professur 
für Geschichte vakant durch das Ausscheiden des Prof. Dr. Hasse, 
welcher im Mai die Stelle eines Senatssekretärs der Stadt Lübeck über 
nahm. Als nahe bevorstehend ist endlich der Verlust des ordentlichen 
Professors der klassischen Philologie Herrn Dr. Förster zu er 
wähnen, welcher einen Ruf nach Breslau angenommen hat. Zum Nach 
folger des letztgenannten ist am 17. Februar unser bisheriger ausser 
ordentlicher Kollege Herr Dr. Ivo Bruns ernannt, während für 
Philosophie der bisherige ausserordentliche Professor in Berlin Herr 
Dr. Deussen gewonnen ist, für Sanskrit der seitherige ausserordentliche 
Professor in Berlin Herr Dr. Oldenberg, für deutsche Philologie Herr 
Dr. Erdmann, welcher bis jetzt eine ausserordentliche Professur in 
Breslau bekleidete; für Chemie Dr. Curtius, seither Privatdocent an 
der Universität Erlangen. Letzterer wird seine Stelle beim Beginn des 
Sommersemesters antreten, während die übrigen drei genannten Herrn 
bereits im vergangenen Wintersemester hier Vorlesungen gehalten 
haben. Am Anfang des Sommersemesters eröffnete der bereits im 
Vorjahr ernannte ordentliche Professor für nordische Philologie 
Herr Dr. Gering hier seine Lehrthätigkeit als Nachfolger des vom 
1. April 1889 ab von seinen Funktionen entbundenen Geheimen 
Regierungsrathes Prof. Dr. Th. Möbius. Die erwähnte Professur für 
theoretische Physik übernahm beim Beginn des Wintersemesters Herr 
Dr. Leonhard Weber, der früher hier als Privatdocent wirkte, dann 
in Breslau als Extraordinarius. Gleichzeitig trat an die Stelle des Pro 
fessor Hasse Herr Prof. Dr. Schum, der bis dahin in Halle ein Extra 
ordinariat verwaltet hatte. 
Ausser den von auswärts hierher berufenen Kollegen kommen
	        
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