Full text: (1889/90)

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Die zweite Arbeit, der der Verfasser das Motto: „IIctvTcc öoxi- 
to y.uVov Xaveren“ vorangestellt hat, ist klar und angemessen 
disponirt. Die Untersuchung schreitet methodisch vorwärts und beweist 
die Befähigung des Verfassers, ein gegebenes Problem umsichtig und 
m it geschichtlichem Sinn anzufassen. Gegenüber diesen Vorzügen in 
der Gesammtanlage der Arbeit glaubt die Fakultät darüber hinweg 
sehen zu dürfen, dass einzelne der Untersuchung bedürftige Momente 
unerörtert geblieben, und die Quellen nicht immer mit der nöthigen 
Vorsicht verwerthet worden sind. 
Die Fakultät erkennt dieser Arbeit den Preis zu. Der Verfasser 
war der stud. theol. Wilhelm Steffen aus Gettorf. 
Juristische Fakultät. Bei derselben ist keine Preisabhand 
lung eingegangen. 
Medicinische Fakultät. Dieselbe hatte folgende Aufgabe 
gestellt: „Es sollen anatomische Untersuchungen angestellt werden 
über die Anordnung der Muskulatur in den breiten Uterusbändern 
uuit Beziehung auf etwaige Funktion, über den Bau der gröberen in 
das ligamentum latum eintretenden Blutgefässe und über die in diesem 
Bande eingeschlossenen Rückstände des WolfFsehen Körpers mit be 
sonderer Berücksichtigung ihrer Antheilnahme an Cystenbildungen. 
Es ist eine Arbeit eingegangen mit dem Motto: Parum succedit 
quod ago, at facio sedulo. 
„Die eingegangene Arbeit ist nicht allen Theilen der gestellten 
Aufgabe in gleichem Maasse nahe getreten. Die Untersuchungen über 
die Rückstände des Wolff’schen Körpers sind auf ein zu kleines und 
nicht hinreichend mannigfaltiges Material begründet, um über den 
normalen Gang der Rückbildung, noch weniger, um über die Be 
ziehungen des genannten Organrestes zu pathologischen Bildungen 
entscheidenden Aufschluss geben zu können. Ebenso hätte das Ver 
halten der das Ligamentum latum durchsetzenden Gefässbahnen um 
fassenderer Untersuchungen bedurft. 
Dagegen ist die Anordnung der Musculatur im ligamentum latum 
ln sehr sorgfältiger und methodischer Weise untersucht und unter 
Beigabe guter Zeichnungen dargestellt.. In Rücksicht auf den hierbei 
vom Verfasser bewiesenen Fleiss und an den Tag gelegte Befähigung 
zu selbstständiger wissenschaftlicher Forschung hat die Fakultät be 
schlossen, demselben den Preis zuzuerkennen.“ 
Der Verfasser war der stud. med. Georg Heyken aus Werdumer 
alten Grode. 
Die philosophische Fakultät hatte zur Lösung dreier 
Preisaufgaben aufgefordert. Von diesen fanden die beiden ersten je 
e inen Bearbeiter.
	        
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