Full text: (1889/90)

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teten hygienischen Institute fungirt seit dem i. April der Can- 
didat der Medicin Herr Weicker gegen Remuneration als Assistent; 
dagegen ist es leider noch nicht gelungen, ein Ordinarium für die 
Ausgaben, also einen festen Etat für das Institut zu erhalten. — 
Der behufs der Unterbringung der bisher im Schloss befindlich 
gewesenen Kunstsammlung unternommene Bau eines provisorischen 
Kunstmuseums ist im Laufe des Jahres fertiggestellt worden, und 
im September fand die Ueberführung der betreffenden Gipsabgüsse 
antiker Skulpturen in dasselbestatt. — Dem juristischen Seminar 
Wurde der grösste Theil der vom Cultusministerium angekauften Biblio 
thek des verstorbenen Professor Dr. Georg Beseler, bekanntlich eines 
geborenen Schleswig-Holsteiners, überwiesen. Das bereits früher an 
geregte Projekt einer Vermehrung der Räumlichkeiten der Uni 
versität hat zunächst insofern eine bestimmtere Gestalt angenommen, 
als den Behörden ein detaillirter Plan für einen in unmittelbarer Nähe 
des jetzigen Universitätsgebäudes zu errichtenden Neubau für die aka 
demischen Seminarien vom Senat überreicht worden ist. In diesen 
Neubau soll auch die akademische Lesehalle verlegt werden. Ausser 
dem ist eine Theilung des bisherigen Consistorialsaales in zwei 
Räume beantragt, von denen der eine der Kassenverwaltung, der andere 
dem Rektorat zugewiesen werden soll. Die dadurch und durch den 
erwähnten Neubau zu befriedigenden Bedürfnisse sind im Allgemeinen 
als solche von Organen des Ministeriums längst anerkannt. An 
erkennung aber des als nothwendig Erwiesenen ist zwar scheinbar 
etwas Selbstverständliches, in Wahrheit jedoch bereits Anfang der 
Abhülfe und etwas sehr Dankenswerthes. Freilich hat sich unser 
Dank der Staatsregierung gegenüber hierauf keineswegs zu beschränken. 
Wenn aber einmal von geschuldetem Danke die Rede ist, so muss 
unser Blick vor Allem der erhabenen Dynastie zugekehrt sein, welche 
an der Spitze unseres Staates steht. Den grösseren Theil der für die 
Unternehmung der Plankton-Expedition erforderlich gewesenen Mittel — 
Um nur dies Eine anzuführen — geruhte Seine Majestät der Kaiser 
Wilhelm II. aus den für solche Zwecke zu seiner Verfügung stehenden 
Fonds zu bewilligen. Auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich 
von Preussen, der in unserer Stadt residirt und eine Zeit lang Mit 
glied unserer Hochschule war, hat niemals aufgehört, derselben sein 
Wohlwollen angedeihen zu lassen. Um so weniger konnte und wollte 
unsere Universität es sich nehmen lassen, nach der im vergangenen 
Jahre erfolgten Geburt des Prinzen Waldemar dem erlauchten Eltern 
paare ihre Glückwünsche darzubringen; es geschah dies mittelst der 
Entsendung einer besonderen Deputation, die von Sr. Königlichen 
Hoheit dem Prinzen huldvoll empfangen wurde. Andererseits ist auch
	        
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