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Gehen wir nun von den Notizen vorwiegend statistischer
Natur zu den hervorstechenden Ereignissen anderer Art über, welche
in unserer Mitte stattgefunden haben, so drängt sich vor Allem die
mit Recht vielgenannte Plankton-Expedition unserem Blicke auf.
Zwar war dieselbe nicht ein Unternehmen der Universität als s o 1 c h e r; aber
alle Männer der Wissenschaft, welche an derselben theilnahmen, sind
Lehrer der Christiana-Albertina, an der Spitze derselben der Prorektor Herr
Geheimrath Dr. Hensen, der Urheber des Planes dieser Forschungs
fahrt. Es handelte sich darum, im Atlantischen Ozean zwischen dem
7. Grade südlicher Breite einerseits und Island andererseits auf einer
drei bis vier Monate beanspruchenden Fahrt Quantität und Zu
sammensetzung der in den Meeren umhertreibenden organischen Ge
bilde zu untersuchen, welche die Nahrung der in den oberen Schichten
lebenden Thiere, vielleicht aber auch der Tiefseethiere bilden. —
Was die Expedition an wissenschaftlichen Ergebnissen heimgebracht,
wird sich erst nach längerer Zeit endgültig feststellen lassen. Jeden
falls dürfen wir aber mit Zuversicht erwarten, dass dieselben der
deutschen Wissenschaft und insonderheit unserer Universität zur Ehre
gereichen werden.
Die in Rede stehende Forschungsfahrt gab nun unter Anderen
Sr. Excellenz dem Herrn Unterrichtsminister von Gossler, der das
wärmste Interesse für dieselbe hegte und den Unternehmern persönlich
das Geleit geben wollte, Veranlassung, Kiel wiederum zu besuchen,
und dies hatte die Folge, dass der Herr Minister die Universitäts
institute sorgfältig inspicirte und den Direktoren derselben Gelegen
heit gab, persönlich ihre Wünsche vorzutragen.
Ueber die Institute selbst sei nur Folgendes bemerkt: Die bisher
in den Räumen des physikalischen Instituts aufbewahrte geologische
Sammlung der Herzogthümer Schleswig-Holstein wurde dem Direktor
des mineralogischen Instituts und Museums unterstellt und dem
gemäss wenigstens theilweise in dem provisorischen Institut in der
Brunswiekerstrasse untergebracht. Die von dem Herrn Professor Dr.
Lehmann gefertigten Entwürfe für ein definitives neues Institut und
Museum wurden im Arbeits- und Finanz-Ministerium genehmigt, und
die demgemäss in den Etat eingestellte erste Rate der für die Aus
führung erforderlichen Gesammtsumme von 123800 J(s. harrt nunmehr
der Bewilligung seitens des preussischen Landtags. Sobald dieselbe
erfolgt sein wird, wird die schenkungsweise geschehende Uebertragung
eines Grundstücks in der ungefähren Grösse von 2000 Quadratmetern
am Schwanenwege an den Staat für die Zwecke des Baues seitens des
Herrn Professor Dr. Lehmann stattfinden und der Bau sofort in An
griff genommen werden, — In dem schon im vorigen Jahre eingerich