Full text: (1888/89)

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(Die Entscheidungen der Fakultäten werden verlesen.) 
Ich verkünde nunmehr, dass Herr Professor Dr. Nitzsch, für das 
heute beginnende Rectoratsjahr zum Rector erwählt, nunmehr dies 
Amt antritt. 
Eure Magnificenz bitte ich, von mir das Zeichen Ihrer Würde 
m Empfang nehmen zu wollen. 
Euer Magnificenz wünsche ich herzlichst eine glückliche und ge 
deihliche Amtsführung. 
b. Die Verleihung der Neu-Sehassisehen Preise 
des Jahres 1888 89. 
Theologische Fakultät. Die von der theologischen Fakultät 
aus dem vorigen Jahre wiederholte Preisaufgabe lautete: „Die neuerdings 
aufgestellte Hypothese, dass eine jüdische Schrift den ursprünglichen 
Kern der in der Didache, dem Barnabasbriefe und anderwärts ver 
arbeiteten Schrift „von den zwei Wegen“ bilde, soll einer neuen Unter 
suchung unterworfen werden“. Es sind zwei Arbeiten eingegangen. 
Dieselben tragen das Motto: „Permutato ordine“ und ,, c 'S2gtc6(> to cto[ta 
X«oic nvevficcTog vsxqov IriTtv, ovtoo xcii rj nCttnc, ymotg twv egywv 
vsxqck ian. (Jac. 2,26)“. 
Das Urtheil der Fakultät lautete: 
ad l. Der Verfasser hat die Komposition der Didache und die 
Verknüpfung ihrer einzelnen Theile einer sorgfältigen Untersuchung 
unterzogen und ist dadurch zu einer neuen Ansicht über das Verhältnis 
der Schrift „von den zwei Wegen“ zum Ganzen der Didache gelangt, 
durch welche die aufgegebene Frage in eine wesentlich neue Beleuchtung 
gerückt wird. Obwohl sich nun gegen die Hypothese des Verfassers 
Manches einwenden lässt, verdient der selbständig durchgeführte Versuch 
einer neuen Lösung doch Anerkennung und erklärt daher die Fakultät 
diese Arbeit eines Preises würdig. 
ad 2. Der Verfasser bahnt sich ebenfalls durch eine, mehr in 
den Gleisen der bisherigen Betrachtungsweise gehende Untersuchung 
über die Komposition der Didache den Weg zur Lösung seiner Aufgabe. 
Er bestreitet die Richtigkeit der zu prüfenden Hypothese und sucht den 
christlichen Ursprung der Schrift „von den zwei Wegen“ positiv zu 
erweisen. Die dabei hervortretenden Eigenschaften des Fleisses, der 
Umsicht und des im Ganzen recht besonnenen Urtheils des Verfassers 
lassen auch diese Arbeit preiswürdig erscheinen. 
Unter diesen Umständen spricht die bakultät nach § 6 der 
Statuten jedem der beiden Bewerber die Hälfte der verfügbaren 
Prämie zu. Die Verfasser waren die stud. theol. Friedrich Lamp aus 
Kiel und Hans Schwede aus Mühlenbarbeck.
	        
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