Full text: (1887/88)

I. Universitätsverwaltung und Personalnachrichten. 
1. Verwaltung, 
a. Jahresbericht, 
erstattet in Vertretung des ab tretenden Rektors Herrn Professor Di*. Hensen von 
dem Prorektor Professor Dr. Foerster beim Rektoratswechsel am 5. März 1888. 
Hochansehnliche Versammlung! 
Auch im Leben der Hochschulen wechselt Freud und Leid. 
Auf dem verflossenen Lebensjahre unsrer Christiana Albertina 
liegt viel Leid. 
Mit dem gesammten deutschen Vaterlande hat die Universität 
den tiefen Schmerz, in welchen unser ehrwürdiger Kaiser und sein 
Haus versetzt worden ist, mitempfunden und teilt mit ihm die bange 
Sorge um das Leben des geliebten Kronprinzen. Verehrt sie doch in 
diesem nicht blos den Erben der Kaiser- und Königskrone, sondern 
auch den Träger aller menschlichen Tugenden, den tapfern Feldherrn 
und Mitbefreier dieser Lande, den Förderer von Kunst und Wissenschaft, 
den Freund der Universitäten, denen er bei der fünften Säkularfeier 
der ältesten unter ihnen zurief: „eingedenk zu bleiben der Aufgaben, 
die gerade im Hochgefühle des Erfolges am eindringlichsten die Seele 
erfüllen sollen; in Wissenschaft und Leben festzuhalten an der Wahr 
haftigkeit und Strenge geistiger Zucht und der Förderung des Bruder 
sinnes unter den Genossen, auf dass aus dem Geiste des Freimuthes 
und der Friedfertigkeit die Kraft zu der heilsamen Arbeit wachsen 
möge die Lebensformen unsers Volksthums gedeihlich auszubilden.“ 
Und so ist das erste, was sich heut dem Berichterstatter auf die Lippen 
drängt, ein Seufzer und ein Flehen: Herr, ist es möglich, so erhalte 
uns dies teure Leben! 
Aber auch von schweren Verlusten, welche unsre Universität im 
verflossenen Jahre betroffen haben, ist zu berichten. 
Nicht weniger als drei Lehrer sind ihr durch den Tod entrissen 
worden.
	        
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