24. Botanischer Garten und botanisches Institut.
Im botanischen Garten wurden während des Sommers 1887 die
neuen Gewächshäuser vollendet, so dass die Pflanzen des alten Gartens
vor Beginn des Winters in denselben ihre Aufstellung finden konnten.
Im Herbste siedelte auch der Gärtner Hild in die für ihn im früheren
Institutsgebäude eingerichtete Dienstwohnung über, und ward damit
der alte botanische Garten an der Prüne endgültig geräumt.
Die Herstellung der Aussenanlagen des Gartens (Einfriedigung
Wege etc.) nehmen ihren Fortgang.
Dem Direktor des botanischen Gartens wurde der erste Stock
des neuen Institutsgebäudes als Dienstwohnung überwiesen.
Im botanischen Institute wurde hauptsächlich an der Completirung
und kritischen Durchmusterung der Sammlung von Meeresalgen ge
arbeitet. Die Herren Kuhlmann und Brennstein vollendeten ihre
Untersuchungen über Plantago beziehungsweise über Athmung. Der
Assistent Herr Dr. Schütt setzte seine Studien über Algenfarbstoffe
und pelagische Diatomeen fort.
• Dr. Reinke.
25. Das mineralogische Museum und Institut.
Durch Gewährung eines ausserordentlichen Zuschusses konnten
für das Institut eine Reihe nothwendiger Apparate beschafft werden,
von welchen besonders hervorzuheben sind: eine optische Bank von
Schmidt und Haensch in Berlin, ein Polarisationsapparat nach Adams
und ein grosses Mikroskop nebst allen für mineralogische und petro-
graphische Untersuchungen nöthigen optischen Nebenapparaten von
Fuess in Berlin, vier kleinere Mikroskope von Seibert in Wetzlar zum
Gebrauche bei den Uebungen der Studirenden, endlich vier Goniometer
von Böhm und Wiedemann in München für denselben Zweck. Das
Mobiliar wurde durch einige Schränke vermehrt, und wurde es dadurch
ermöglicht, speciell für die Uebungen der Studirenden berechnete Samm
lungen zusammenzustellen. Eine Anzahl von Mineralien und Gesteinen
besonders aus Schlesien wurden für das Museum hinzuerworben und
fanden dieselben provisorische Unterkunft in dem Institut.
Als Geschenke gingen der Bibliothek des Instituts die diesjährigen
Publicationen der geologischen Landesanstalt in Berlin zu.
An den Arbeiten im Institut betheiligten sich im Sommer vier
>m Winter sechs Studirende. Herr Johannes Noelting aus Hamburg'
vollendete eine Arbeit: Ueber das Verhältniss der sogenannten Schalen-