23
Der Anbau *) schliesst sich an die Westseite des pathologischen
Institutes in Form eines Achteckes an, von welchem zwei Ecken ab
geschnitten sind. Im Kellergeschoss ist die Beerdigungskapelle, von
welcher aus ein Weg nach der Hospitalstrasse hinführt; es schliesst
sich dieser an die Kapelle in gleicher Ebene an, da das angrenzende
Grundstück, welches zu diesem Zwecke angekauft wurde, sehr viel
tiefer als das Institut liegt. So berühren jetzt die Beerdigungen nicht
mehr das Gebiet der akademischen Heilanstalten, während sie seither
über dasselbe führten.
Ueber der Kapelle liegt der neue Hörsaal in gleicher Ebene mit
dem Erdgeschoss des pathologischen Institutes Er ist durch das
Sektionszimmer zugänglich, doch soll an der Südwestseite noch ein
besonderer Eingang für die Studirenden angebracht werden.
Der Raum ist 11,5 m breit und 9,5 m lang, bei 6,75 m Höhe.
Der grösste Teil ist von den amfitheatralisch in fünf Etagen aufsteigenden
Sitzreihen, eingenommen, welche nach dem Vorbilde des Czermakschen
Spectatoriums so angeordnet sind, dass von jedem Platze aus über die
Köpfe der Vordermänner weg die Kante des im freigelassenen Mittel
raume stehenden Tisches gesehen werden kann. Von dem Mittelraume
aus führen radiär vier Treppen in die Höhe. In dem 2,7 m breiten
Mittelraume steht ein um seine Axe drehbarer eiserner 2 m langer
und 1 m breiter Sektions- und Demonstrationstisch, dessen Platte nach
dem Mittelpunkte hin ziemlich starkes Gefälle zeigt; durch die Axe
führt ein 10 cm weites im Keller mit Wasserverschluss versehenes
Rohr in das Siel; über dem Tische ist ein Wasserrohr.
Der Tisch erhält sein Licht zum grossen Teil von einem 4 m
im Quadrate messenden Oberlichte, ausserdem noch reichlich reflektirtes
Licht von Wand und Decke und zum Teile noch direktes vom oberen
Teil der oberen Fenster.
Die obersten der fünf genannten aufsteigenden Etagen geht bis
zur Aussenwand des Hörsaales; es entstehen dadurch der Aussenwand
entlang zwei Räume über einander; der untere hinter dem Amfitheater
liegende hat 3 m Breite und 3—3,50 m Höhe. Der obere dagegen
ist nur 2 m breit. In jedem dieser beiden Räume finden sich 5 drei
teilige Fenster von 3,35 m Breite mit grossen tischartigen in die
Fensternischen eingelassenen Fensterbrettern. Die Fensterbretter sind
durch die Ecken füllende Tische miteinander verbunden, über welchen
an der Wand teils Glasschränke für die Mikroskope, teils Börde für
’) Vergleiche auch die beigegebenen zwei Pläne,