Full text: (1887/88)

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Der Anbau *) schliesst sich an die Westseite des pathologischen 
Institutes in Form eines Achteckes an, von welchem zwei Ecken ab 
geschnitten sind. Im Kellergeschoss ist die Beerdigungskapelle, von 
welcher aus ein Weg nach der Hospitalstrasse hinführt; es schliesst 
sich dieser an die Kapelle in gleicher Ebene an, da das angrenzende 
Grundstück, welches zu diesem Zwecke angekauft wurde, sehr viel 
tiefer als das Institut liegt. So berühren jetzt die Beerdigungen nicht 
mehr das Gebiet der akademischen Heilanstalten, während sie seither 
über dasselbe führten. 
Ueber der Kapelle liegt der neue Hörsaal in gleicher Ebene mit 
dem Erdgeschoss des pathologischen Institutes Er ist durch das 
Sektionszimmer zugänglich, doch soll an der Südwestseite noch ein 
besonderer Eingang für die Studirenden angebracht werden. 
Der Raum ist 11,5 m breit und 9,5 m lang, bei 6,75 m Höhe. 
Der grösste Teil ist von den amfitheatralisch in fünf Etagen aufsteigenden 
Sitzreihen, eingenommen, welche nach dem Vorbilde des Czermakschen 
Spectatoriums so angeordnet sind, dass von jedem Platze aus über die 
Köpfe der Vordermänner weg die Kante des im freigelassenen Mittel 
raume stehenden Tisches gesehen werden kann. Von dem Mittelraume 
aus führen radiär vier Treppen in die Höhe. In dem 2,7 m breiten 
Mittelraume steht ein um seine Axe drehbarer eiserner 2 m langer 
und 1 m breiter Sektions- und Demonstrationstisch, dessen Platte nach 
dem Mittelpunkte hin ziemlich starkes Gefälle zeigt; durch die Axe 
führt ein 10 cm weites im Keller mit Wasserverschluss versehenes 
Rohr in das Siel; über dem Tische ist ein Wasserrohr. 
Der Tisch erhält sein Licht zum grossen Teil von einem 4 m 
im Quadrate messenden Oberlichte, ausserdem noch reichlich reflektirtes 
Licht von Wand und Decke und zum Teile noch direktes vom oberen 
Teil der oberen Fenster. 
Die obersten der fünf genannten aufsteigenden Etagen geht bis 
zur Aussenwand des Hörsaales; es entstehen dadurch der Aussenwand 
entlang zwei Räume über einander; der untere hinter dem Amfitheater 
liegende hat 3 m Breite und 3—3,50 m Höhe. Der obere dagegen 
ist nur 2 m breit. In jedem dieser beiden Räume finden sich 5 drei 
teilige Fenster von 3,35 m Breite mit grossen tischartigen in die 
Fensternischen eingelassenen Fensterbrettern. Die Fensterbretter sind 
durch die Ecken füllende Tische miteinander verbunden, über welchen 
an der Wand teils Glasschränke für die Mikroskope, teils Börde für 
’) Vergleiche auch die beigegebenen zwei Pläne,
	        
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