Full text: (1886/87)

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feierdes fünfzigjährigen Bestehens des akademisch-theologischen Vereins 
zu Kiel, welcher die weitaus grössere Hälfte der gegenwärtig im Dienst 
der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche stehenden Geistlichen zu 
seinen ehemaligen Mitgliedern zählt und überdies an alle andern Geist 
lichen und Theologen der Provinz Einladungen erlassen hatte, eine 
Teier, welche ihr akademisches Gepräge nicht nur im Zusammensein 
der Festgäste, sondern auch in einem in dieser Aula gehaltenen Vor 
trage des Herrn Professor Dr. Franke erhielt. 
Das Rektoratsjahr 18 8f! / 87 rief aber auch die Erinnerung an ein 
vor io Jahren erfolgtes freudiges Ereignis wach. 
Am 25. Oktober 1876 ward das jetzige Heim der Christiana- 
Albertina eingeweiht. Unter den Lebenden hat kaum einer so grosses 
Verdienst um die Förderung des Planes zu einem Neubau als Herr 
Dr. Friedrich Volbehr, welcher Jahre lang Mitglied und Schriftführer 
des geschäftsführenden Landesausschusses für Errichtung eines neuen 
Universitätsgebäudes gewesen ist. Die zehnjährige Wiederkehr des 
Tages, an welchem derselbe in Anerkennung dieser Verdienste zum 
commilito honorarius per dies vitae ernannt worden war, wurde für 
den akademischen Senat zum willkommenen Anlass am 24. Oktober 
dem Gefühle nichtversiegender Dankbarkeit für die hingebende Treue, 
welche Herr Dr. Volbehr allzeit der Alma Mater bewiesen hat, sicht 
baren Ausdruck zu verleihen. 
Zugleich aber sind es in diesem Rektoratsjahre 25 Jahre gewesen, 
dass der Plan zum Neubau entstand. 
Der Hinblick auf das nahebevorstehende 200jährige Jubiläum der 
Universität hatte in schwerer Zeit in der Seele eines Mannes den Ge 
danken wachgerufen, dass das Land seinem liebsten Kinde zu diesem 
seltenen Geburtstage ein neues Heim darbringen möge. Mit der ihm 
eigenen Lebendigkeit und Tatkraft trug er diesen Gedanken in das 
Land hinaus und ward nicht müde denselben in Schrift und mit zün 
dendem Worte zu fördern. — Und wenn auch die endliche Verwirklichung 
dieses Gedankens und damit die Gewährleistung tür den Fortbestand 
der Universität nicht dem Lande, sondern dem Staate Preussen, ins 
besondere der hochherzigen Gesinnung des erhabenen Trägers der 
Krone dieses Staates zufiel, so durfte jener Mann doch mit vollem 
Hechte der geistige Vater des Baues genannt werden. 
Dieses, aber auch die dankbare Erinnerung an alles was Gustav 
Ferdinand Thaulow seinen Freunden, seit 1843 der Universität, und 
dem Lande gewesen ist, hat Verehrer und Kollegen desselben zu dem 
schönen Entschlüsse gebracht, die kurze Zeit vor seinem Tode aus 
der glücklichen Hand eines begabten Sohnes dieses Landes hervor
	        
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