Full text: (1886/87)

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Der magnetische Theodolit, welcher bei der Ermittelung der erd 
magnetischen Constanten benutzt worden war, musste leider der Polar 
kommission wieder zurückgegeben werden, da die Geldmittel zur Er 
werbung des Instrumentes nicht bewilligt sind. Die magnetischen Beob 
achtungen werden nun zunächst mit älteren Instrumenten der Samm 
lung fortgesetzt werden müssen. 
Die meteorologischen Beobachtungen sind noch in derselben 
Weise wie früher fortgesetzt worden- Die nach dem vorjährigen 
Berichte erbetene Verstärkung der Arbeitskräfte zur Bewältigung der 
Arbeiten am Institute, namentlich der Bearbeitung der meteorologischen 
Beobachtungen der Provinz, hat stattgefunden, indem für einen zweiten 
Assistenten eine etatsmässige Stelle bewilligt worden ist. 
Im Sommer 1886 nahmen 14, im Winter 1886/87 15 Studirende 
an den physikalisch-praktischen Uebungen theil. Am Praktikum für 
Mediciner betheiligten sich im Winter 1886/87 26 Studirende. 
Dr. G. Karsten. 
30. Die Sternwarte. 
Der Vorrath an Instrumenten ist im vergangenen Jahre nicht 
wesentlich geändert worden; es wurden nur eine sogenannte Beob 
achtungsuhr und ein Marinefernrohr neu angeschafft. 
Die Beobachtungen am Refractor von Steinheil waren wie bisher 
dem ersten Observator, Dr. E. Lamp, anvertraut, der auch den mete 
orologischen Dienst besorgt hat. Am Meridiankreise wurden die 
regelmässigen Beobachtungen von dem Assistenten Herrn R. Schumacher 
angestellt mit einer Unterbrechung im Sommer, die durch die Längen 
bestimmungen des König!. Geodätischen Instituts in Berlin bedingt war. 
Der zweite Observator, Dr. H. Kreutz, war namentlich durch laufende 
rechnerische Arbeiten für die Sternwarte, wie durch die Fortführung 
einer grösseren astronomischen Untersuchung in Anspruch genommen. 
Ueber die Beobachtungsthätigkeit der Sternwarte und namentlich über 
die sonstigen Arbeiten habe ich an einer anderen Stelle ausführlicher be 
richtet (V. J. S. der astronomischen Gesellschaft.) Eine Hauptaufgabe 
bleibt für uns für die nächste Zeit die Fertigstellung des Zonencatalogs. 
Die Centralstelle für Astronomische Telegramme hat im ver 
gangenen Jahre wieder eine lebhafte Correspondenz mit den Sternwarten 
der ganzen Erde zu führen gehabt und unsere Telegramme sind bei 
mehreren Gelegenheiten von besonderem Nutzen gewesen.
	        
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