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Grunde liegt und durch Darlegung der unterscheidenden Charaktere dieser
Bewegung einer Lösung näher gebracht werden“.
Es ist eine Beantwortung unter dem Motto: „Suchet die Wahrheit
und fraget nicht, was sie nütze, (Bartels)“ eingegangen. Diese Arbeit
ist als eine sehr fleissige und unsere Kenntniss erheblich fördernde Un
tersuchung zu bezeichnen. Es sind die Curven der Buchstaben: B, Ch,
K, L, M, N, R, S, T in verschiedensten Combinationen dargestellt, ge
zeichnet und dem Charakter nach geprüft worden.
Die Fakultät erkennt demgemäss dem Verfasser den ausgesetzten
Preis zu.
Ich öffne das Couvert mit dem genannten Motto und verkünde
als Verfasser der preisgekrönten Schrift den Cand. med. Paul Wendeier.
Die philosophische Fakultät hatte 2 Preisaufgaben gestellt:
Die erstere lautete: „De rebus quae ad litteras, mythologiam, histo-
riam, geographiam Graecorum spectant quos auctores Ioannes Tzetzes
in Historiarum libro adhibuerit et qua fide iis usus sit“.
Für dieselbe ist eine Arbeit eingegangen, welche das Motto trägt:
„Parum succedit quod ago: at facio sedulo. Ter. Andr. 679“.
Das Urtheil der Fakultät über dieselbe lautet:
„Der erste und umfänglichste Theil der Abhandlung untersucht
die Arbeitsweise des Tzetzes, der zweite enthält eine Musterung der
benutzten Quellen. Gegen diese Disposition ist nichts einzuwenden.
Jedoch hätte im zweiten Teile schon mit Rücksicht auf die Fassung
des Thema an Stelle der chronologischen die eidographische Anordnung
konsequent durchgeführt werden müssen. Im Uebrigen hat sich der
Verfasser mit einem Fleisse, welcher die unbedingteste Anerkennung
verdient, zur Beherrschung des Stoffes durchgearbeitet, mit einem selbst
in die ablegensten Gebiete der Litteratur eindringenden Spürsinn die
Quellen des Tzetzes ermittelt, mit kritischer Methode und Scharfsinn
die Fehler-Quellen und Arten aufgezeigt und im ganzen ein vorsich
tiges, maassvolles und treffendes Urtheil bekundet. Im Ausdruck hat
er sich einer prägnanten Kürze befleissigt, freilich nicht ohne bisweilen
die Grenze des Erlaubten zu überschreiten. Der Stil ist einfach und
korrekt. Die Fakultät steht mithin nicht an dem Verfasser den Preis
zuzuerkennen.“
Ich öffne das Couvert mit dem genannten Motto und verkünde
als Verfasser der preisgekrönten Arbeit den Stud. phil. et theol. Chri
stian Harder.
Für die zweite Preisaufgabe, welche lautete: „Durch physikalische
und chemische Untersuchungen ist zu ermitteln, in welcher Beziehung
die sogenannte Schalenblende der verschiedenen Fundorte einerseits zur
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