Full text: (1885/86)

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fehlte die Fähigkeit der Regeneration. Gegen Ende des Sommers 
kehrte Himly nach Kiel zurück, jedoch nur um seine Thätigkeit an 
der Universität für immer abzuschliessen. Seinem Ansuchen entspre 
chend, wurde er am 17. Oktober 1884 von den amtlichen Funktionen 
in Gnaden entbunden. Er nahm dann seinen Aufenthalt bei seinen 
Kindern zu Oberdöbling bei Wien; doch nur kurze Zeit konnte er sich 
des Ruhestandes erfreuen. Er starb am 27. Januar 1885, im vollendeten 
73. Lebensjahre. 
Es ist schon erwähnt, dass Himly’s vorwiegende Bedeutung auf 
dem Gebiete der anorganischen Chemie lag; nur auf diesem war er 
ganz heimisch, ein ausgezeichneter Analytiker und als solcher durch 
den ihm viele Jahre hindurch übertragenen Vorsitz des Vereins ana 
lytischer Chemiker allgemein anerkannt. Die Wissenschaft stellte er 
ganz in den Dienst der Praxis; in seinem Laboratorium war das Feld 
seiner Thätigkeit, auf welchem er mit hervorragendem technischen Ge 
schick und nicht selten mit äusserst geringem Aufwand von Mitteln 
weit grössere Effekte erzielte, als sie oft mit den vorzüglichen Mitteln 
der heutigen Experimentaltechnik erreicht werden. Seiner ungewöhn 
lichen Gewandtheit und Sicherheit im Experimentiren kam sein be 
deutendes Wissen nicht bloss im Gebiete der Chemie, sondern auch 
der Physik, und sein grosser Scharfsinn zu Hülfe. Daher ist auch die 
Zahl der wichtigen Untersuchungen und Entdeckungen, die er auf dem 
Gebiete des Handels und der Industrie machte und die denselben viel 
fach zu Nutzen gekommen sind, oder die von ihm selbst direkt ver 
wendet wurden, eine nicht minder bedeutende, als die Untersuchungen, 
welche er für die Civil- und Kriminaljustizbehörden ausführte. 
Von Himly’s wissenschaftlichen Untersuchungen ist eine der ersten 
und grösseren Arbeiten diejenige gewesen, welche er zu seiner, 1835 
erschienenen Doktor-Dissertation verwendet hat, die den Titel führt: 
„De caoutchouck ejusque destillationis siccae productis et ex his de 
caoutchino novo corpore ex hydrogenio et carbonio composito.“ Wie 
er durch diese Untersuchung die Eigenschaften der verschiedenen bei 
steigender Temperatur sich bildenden flüchtigen Kohlenwasserstoffe be 
stimmte, so hat er später die natürlichen Bestandtheile und Zersetzungs 
produkte von drei aromatischen Balsamen, dem Perubalsam, dem Storax 
und dem Tolubalsam geprüft und kam nach seinen Analysen zu der 
Vermuthung der Existenz einer unbekannten, zwischen der Benzoesäure 
und der Zimmetsäure stehenden, organischen Säure; er hat jedoch 
diese Arbeit wissenschaftlich nicht weiter verfolgt. 
Auf dem Gebiete der Industrie machte 1848 die von Himly im 
Verein mit seinem Schwager, dem damaligen Ingenieurhauptmann in
	        
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