Full text: (1885/86)

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Bd. 37 S. 496—505: „Zur Kritik von Ciceros Cato Major,“ in welchem 
er einerseits die Spuren der Eilfertigkeit Ciceros an solchen Stellen 
nachwies, welche nur nachträglich eingeflickt, nicht in den Gedanken 
verarbeitet seien, andrerseits Zutaten eines aufmerksamen Lesers der 
Schrift auszuscheiden bemüht war, und veröffentlichte einige Recensionen 
im Litterarischen Centralblatt und in der Philologischen Wochenschrift. 
Aber zu einer rechten Schaffensfreudigkeit liess es das Gefühl der er 
schütterten Gesundheit nicht kommen. Aeusserlich das Bild blühender 
Gesundheit trug er doch den sichern Todeskeim in sich. Hatte er über 
Athembeschwerden und starke Schweisse schon lange geklagt, so warfen 
ihn Störungen im Blutumlauf und in der Herztätigkeit im Oktober des 
Jahres 1883 aufs Krankenlager, welches er nicht mehr verlassen sollte. 
Bald zeigten sich die Symptome einer Nierenkrankheit; dazu trat 
Wassersucht. Zwar trug er sich mit Lebenshoffnungen bis ans Ende, und 
diese steigerten sich in dem Masse, als die Gewissheit der Aussicht 
wuchs, dass er die Schullaufbahn mit der akademischen werde vertauschen 
können. Denn dies war sein Herzenswunsch, obwol er an allen drei Schul- 
Anstalten, an welchen er gewirkt hat, nicht nur durch wissenschaftliche, 
sondern auch durch pädagogische Tüchtigkeit, Pflichttreue und kolle- 
gialische Gesinnung sich mit Recht die grösste Anerkennung erworben 
hat.!) Schon Ostern 1881 war sowol in Kiel, wo es sich um die Be 
setzung des philologischen Extraordinariates handelte, als auch in 
Rostock, wo für den Schreiber dieses ein Nachfolger zu suchen war, 
an ihn gedacht worden, zumal da bekannt geworden war, dass es 
ihm auch in seiner akademischen Lehrtätigkeit nicht an Erfolg ge 
fehlt habe. Und als die erstere Professur zu Herbst 1883 durch 
die Berufung Leos nach Rostock abermals zur Wiederbesetzung stand, 
wurde er in erster Linie von der Fakultät dem Ministerium vor 
geschlagen. Dass die Wahl auf ihn fiel, war für ihn um so ehrenvoller, 
als sie zugleich die Erfüllung einer besondern von ihm aus Pietätsrück 
sichten gestellten Bedingung enthielt. In den ersten Tagen des März 1884 
erhielt er die unter dem 19. Februar vollzogene Bestallung. Es war 
seine letzte Freude. Seine erste Leistung für die Universität, dass er 
den Unterzeichneten mit der Anzeige seiner Vorlesungen für das bevor 
stehende Sommer-Semester (über Juvenal; philologische Uebungen am 
übernommen und für dieselbe die Hülfe von Leo und Krusch gewonnen. Den Apparat 
zum Apulejus hat Dilthey erworben; die übrigen aus Paris und Italien mitgebrachten 
Collationen sind auf Wunsch der Familie der Kieler Universitäts-Bibliothek überwiesen 
worden. 
Vgl. die Schulnachrichten des Gymnasium von Flensburg Ostern 1876, 
Greifswald 1880, von Kiel 1884.
	        
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