Im Winter betheiligten sich an den Hebungen 6 ordentliche
und 6 ausserordentliche Mitglieder. Den Hauptgegenstand derselben
bildete in den 15 Sitzungen die christliche Justificationslehre auf dem
Grunde der Interpretation der betreffenden Abschnitte in den lutherischen
und römisch-katholischen Symbolen.
6. Das anatomische Institut.
Bauliche Veränderungen zur ausreichenden Erweiterung des Insti
tuts, wie sie der Unterzeichnete früher beantragt hat, sind auch im
verflossenen Jahre nicht erfolgt.
An Stelle des im Herbst 1884 ausgeschiedenen Assistenten Herrn
cand. med. O. Möbius ist Herr cand. med. H. Henningsen getreten.
Das Inventar und die Sammlung des Instituts konnte Dank der
vorjährigen Etatserhöhung durch Anschaffung mehrerer Instrumente und
Modelle vervollständigt werden. Die Sammlung wurde in diesem Jahre,
wie durchschnittlich in den vorigen, um einige 20 anatomische Stücke
und zahlreiche mikroskopische Präparate vermehrt.
Die Frequenz ist ähnlich wie im Vorjahre geblieben, also der
Raummangel noch ebenso fühlbar. In den Secircursen arbeiteten 64,
in den histologischen Anfänger-Cursen zusammen 46 Studirende; an
den Arbeiten für Geübtere betheiligten sich im Sommer 21, im Winter
16 Studirende und Aerzte. Ein Theil der Ergebnisse dieser Arbeiten,
unter Mitwirkung der Herren Dr. Bockendahl, Dr. Paulsen, Möbius,
Drews, Schedel und des Directors, wurde unter dem Titel „Studien
über Regeneration der Gewebe“ publicirt. Mit den Arbeitsmitteln des
Instituts ist eine Schassische Preisfrage von Herrn Dr. Severin gelöst
worden.
Dr. W. Flemming.
7. Das physiologische Institut (Dr. Hensen.)
8. Die medicinische Klinik.
Im Jahre 1884 wurden auf der medicinischen Abtheilung des akade
mischen Krankenhauses 1106 Kranke (750 Männer, 356 Weiber) be
handelt.