Full text: (1884/5)

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treten wird, der Name des Mannes, welcher es geplant und vorbereitet 
hat, wird für alle Zeiten mit demselben verbunden bleiben. 
Ein anderes Denkmal für den Verstorbenen ist das Thaulow- 
Museum, von der Provinz Schleswig-Holstein erbaut und mit Thaulow’s 
Namen geschmückt, nachdem er die im Laufe vieler Jahre gesammelten 
Werke alter schleswig-holsteinischer Holzschnitzkunst dem Lande zum 
Geschenk gemacht hatte. Schon bald nach dem Beginn seiner akade 
mischen Thätigkeit hatte Thaulow bei seinen Studien der Kunstgeschichte 
seine besondere Aufmerksamkeit der untergegangenen volksthümlichen 
.Holzschnitzerei zugewendet, zu einer Zeit, wo die noch vielfach, nament 
lich in den Bauernhäusern, vorhandenen Erzeugnisse dieser Kunst 
meistens als werthloses Gerümpel betrachtet wurden. Er begann zu 
sammeln, was ihm anfänglich leicht gelang, von Jahr zu Jahr aber, 
sowie das Interesse für die alten Holzschnitzereien allgemeiner wurde, 
stets schwieriger und kostspieliger ward. Dennoch ermüdete er nicht, 
sondern sein Eifer wuchs, so wie seine Sammlung sich mehrte. Wie 
bei Allem, was er begann, Begeisterung für die Aufgaben, zu welchen 
er sich berufen ansah, ihn erfüllte, so auch hier; er sah es als seine 
Pflicht an, für das Land von den Resten der heimischen Kunst zu retten, 
was noch zu retten war, da immer zahlreicher auswärtige Händler von 
Dorf zu Dorf zogen, um die bisher lange Zeit unbeachteten Schätze 
aufzukaufen und ausser Landes zu schaffen. So brachte er im Laufe 
der Jahre eine Sammlung von Schränken, Truhen und kleineren 
Schnitzwerken zusammen, die, unter seiner Leitung, so weit es erforderlich 
war, von kunstverständiger Hand restaurirt, sein Haus füllten, welches 
von nah und fern aufgesucht wurde und mit vollem Fug als „Schatz 
haus schleswig-holsteinischer Holzschnitzkunst“ bezeichnet werden durfte. 
Doch was er mit Mühe und bedeutenden Geldopfern zusammengebracht 
hatte, sollte nach seinem Wunsche auch zusammen bleiben. Daher 
gewann er es über sich, schon bei Lebzeiten sich von seinen ihm so 
lieb gewordenen Kunstschätzen zu trennen und sein Haus zu entleeren. 
Er bot, unter sehr bescheidenen Nebenbedingungen, im Jahre 1876 
seine Sammlungen der Provinz Schleswig - Holstein an, welche die 
Schenkung annahm und für dieselbe auf einem von der Stadt Kiel 
geschenkten Platze das schöne Museumsgebäude errichtete, welchem 
sie Thaulow’s Namen gab. Dort sind neben der ursprünglichen Samm 
lung jetzt viele andere seitdem hinzugekommene Holzschnitzereien, 
ältere Erzeugnisse der Kunstschlosserei, der Keramik, Volkstrachten 
aus der Provinz und Andres zu einem reichhaltigen Museum vereinigt. 
Auch anderweitig ist Thaulow auf diesem besonderen Gebiet 
sehr thätig gewesen. Vielfach wurde sein sachverständiger Rath von
	        
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