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bekannten gestrichelten Luticularsaum tragen, und eine unteren von annähernd cubi
sehen Zellen.
In der unteren Schicht findet man nun alle Uebergänge von einer leichten
Aufstellung des Inhalts an bis zu jener Form, die man in der zweiten Periode aus
schliesslich antrifft. Am* verbreitesten und ausgebildetsten sieht man sie in der Haut
des eigentlichen Rumpfes; die Uebergangsformen findet man am leichtesten auf dem
Ansatztheil des Plossensaums. Die Umwandlung scheint bei den einzelnen Bestand-
theilen der Zelle ziemlich gleichzeitig vor sich zu gehen: im seihen Masse, wie der
Inhalt sich aufhellt, wird die ganze Zelle bläschenförmig und scheint der Kern zu
schrumpfen, wird kleiner und bekommt die eigenthümliche gelappte Form. Vielleicht
erfolgen die Veränderungen des Kerns etwas später; wenigstens sieht man bei den
jüngsten Exemplaren in sonst wohlausgebildeten Schleimzellen den Kern noch normal
gross und nur mit jenen Einbuchtungen versehen, wie sie Flemming (5, 3H) von ^en
Kernen der gewöhnlichen Epidemiszellen beschreibt. Die Annahme einer Blaeschen-,
d. h. annähernd Kugelform wird dadurch erleichtert, dass jede untere Zelle, der in
diesem Stadium ziemlich regelmässig eine obere entspricht, gegen letztere vorge
wölbt ist.
Leider habe ich es versäumt, Versuche darüber anzustellen, ob sich diese Um
wandlung am lebenden Thiere unter dem Mikroscope verfolgen lässt. Nach den
analogen Versuchen von Flemming über die Zellentheilung wäre die Möglichkeit
einer solchen directen Beobachtung unter günstigen Umständen denkbar, vorausge
setzt, dass der ganze Process nicht allzu langsam verläuft. Wie mir Herr Prof.
Flemming, der einzelne Larven bis zu sechs Stunden lebend unterm Mikroscop
beobachtete, mitgetheilt hat, ist ihm dabei nie etwas aufgefallen, was dahin zu deuten
wäre: doch hält er es für möglich, dass ihm derartige Vorgänge gänzlich hätten ent
gehen können, da er seine Aufmerksamkeit ganz ausschliesslich auf den einen beob
achteten Kern concentriren musste.
II. Periode.
Dieselbe beginnt bei natürlich geborenen Larven ungefähr einen Monat nach
der Geburt, bei künstlich entbundenen entsprechend später, und dauert ca. drei