Full text: (Band XXV.)

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gewiss ausserordentlich gering, mag er immerhin durch die Erhöhung der Blutmenge 
Wenig gesteigert, mögen auch durch den Verschluss grösserer Stromgebiete der 
Herzarbeit bedeutende Widerstände und damit Bedingungen zu erhöhter Action geboten 
Werden, so wird doch der Blutdruck kaum je die normalen Grenzen erheblich über 
steigen. Und das eben ist ja für den praktischen Chirurgen von Bedeutung; er darf 
unbesorgt um die möglichen Folgen starker Blutdruckerhöhung besonders bei alten 
Leuten mit verkalkten Arterien die Esmarch’sche Methode anwenden. Für die 
Gefahrlosigkeit in dieser Beziehung spricht auch das Factum, dass, soweit ich die 
Literatur übersehe, noch niemals über einen Fall berichtet wurde, wo in Folge der 
Hastischen Einwicklung eine Arterienruptur oder Apoplexie erfolgte, obwohl man von 
verschiedenen Seiten auf die Möglichkeit eines solchen Zufalls hingewiesen hat. 
Arnoth hält die Gefahr der Apoplexie bei alten Leuten mit Atherom der 
Arterien für naheliegend, auch fürchtet er bei Gesunden Plethora in Folge der Blut 
überfüllung einzelner Organe. Die in Folge der elastischen Umwicklung auftretende 
Vermehrung der Blutmenge kann derartige üble Folge wohl kaum nach sich ziehen, 
C H es sich, wie bereits erwähnt, immerhin nur um geringe Mengen handelt und sich 
der Organismus gerade in dieser Beziehung ausserordentlich viel bieten lässt. — 
Man kann ja sogar die Blutmenge eines Thieres verdoppeln, ohne die Gesundheit 
desselben zu beeinträchtigen (Lesser, Casse). In einem Briefe an Prof. Esmarch vom 
Hovbr. 74 erzählt Nussbaum einen Fall von Entfernung einiger Corpuscula mobilia aus 
dem Kniegelenk ohne dass für den 3mal 24 St. hernach erfolgenden Tod bei der Section 
eine Ursache zu finden gewesen wäre. Der Kranke starb unter den Erscheinungen 
Zl 'nehmenden Collapses: die Section ergab kein Fettherz, keine rigiden Gefässe, wohl 
a ber ein strotzend gefülltes Herz und Nussbaum hält es für möglich , dass 
durch die Einwicklung das Blut zu energisch nach dem Centrum gedrängt sei, so 
dass das Herz es nicht mehr habe bewältigen können. Nussbaum spricht dies nur 
a L Vermuthung aus. Da es sich um einen Erwachsenen handelte, werden dem 
Körperkreislauf etwa 2—300,0 Gr. Blut zugeführt sein, welche nach der Operation 
wieder in das Bein eingelassen wurden: es ist kaum anzunehmen, dass hierdurch ein 
derartiger Effect hervorgerufen sein könne. 
Respiration, Pulsfrequenz, Temperatur. 
Bezüglich des Einflusses der künstlichen Blutleere auf die Respiration, allge 
meine Körpertemperatur und Pulsfrequenz haben meine mehrfach angestellten Beobach 
tungen und Versuche mich zu der Ansicht geführt, dass dieselben entweder garnicht 
Mterirt oder doch nur so wenig geändert werden, dass sich diese Differenzen einer 
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