Full text: (Band XXIV.)

8 ) Grundzüge der physiologischen Psychologie Leipzig 74 S. 791. 
9 ) Eine solche Trennung zwischen Nervenfasern und Ganglienzellen ist vollständig nicht 
möglich, da beide Bildungen continuirlich sind. Die Disposition, welche etwa in einer Faser erzeugt 
wird, bleibt nicht ohne Rückwirkung auf die zugehörigen Ganglienzellen und vice versa. Die Leich 
tigkeit, mit welcher manche Erinnerungsbilder auftreten, deutet an, dass dabei eine besondere Dis 
position der Ganglienzellen mitwirke, doch würde die Würdigung dieses Verhältnisses erst bei einem 
tiefem Eingehen in die Materie erforderlich werden. 
10 ) Professor Jessen, über das Verhältniss des Denkens zum Sprechen. Zeitschrift f. Phychia- 
trie XXII 4. S. 352 u s. 
u ) Wundt 1. c. S. 349 ist geneigt, für die Gehörnnerven eine intermittirende, also specifi- 
sclie Art der Nervenreizung anzunehmen. Wäre dies der Fall, so müsste wegen der Fähigkeit des 
Gedächtnisses, Töne zu reproducircn, auch den betreffenden Ganglienzellen eine besondere, jene In 
termissionen selbständig hervorbringende Molekularstructur zukommen. Ich kann mich jedoch nicht 
davon überzeugen, dass jene Annahme durch die anatomichen Verhältnisse wahrscheinlich gemacht 
werde, weil dann die Structur des Gehörorgans weit einfacher (etwa ein ncrvenreiches Trommelfell) 
sein könnte, als sie wirklich ist. 
12 ) Der vorzugsweisen Stärke, mit welcher Melodien sich reproduciren, steht compensirend 
unsere Unfähigkeit, dieselben in umgekehrter Notenfolge wiederzugeben, gegenüber. 
13 ) Helmholtz 1. c. sagt: so ist auch in den lebenden Wesen nicht die bestimmte Masse des 
Stoffes, die jetzt den Körper zusammensezt, dasjenige, an dem das Fortbestehen der Individualität 
haftet. Denn das Material des Körpers ist fortdauerndem und verhältnissmässig schnellem 
Wechsel unterworfen, desto schnellerem, je lebhafter die Lebensthätigkeit der betreffenden Organe 
ist. Einige Bcstandtheilc des. Körpers sind nach Tagen, andere nach Monaten, andere nach Jahren 
erneut. 
14 ) Heule, anthropologische Vorträge Hft. I. S. 36 äussert sich wie folgt: Wollte man einen 
Beweis für die Unabhängigkeit der Seele von dem Körper darin erblicken, dass sie den beständigen 
Wechsel des Stoffs, welchem der Körper unterworfen ist überdauert und sich während des ganzen 
Verlaufs des Lebens als dieselbe erweist, während ihr körperliches Material in jedem Augenblick 
ein anderes ist: so würde man übersehen, dass dieses »Beharren im Wechsel» in demselben 
Maasse den, den körperlichen Thätigkeiten zugewandten, Nerven eigen ist, dass Bilder und Melodien, 
die sich heute den Sinnen einprägen, nach Jahren noch an der unzählige (?) Male erneuten Ncrven- 
substanz haften. 
,r ’) Wenn, wie cs vorkommt, durch Uebung nicht nur eine Volumszunahme, sondern auch 
eine Vermehrung der Elemente eingetreten ist, gilt das Gesagte nur in desto vollerem Maasse.
	        
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