Full text: (Band XXI.)

Gewebe bestehend; die hintere Wand erweicht, hypertrophisch; der Mutterhals ver 
strichen, der Muttermund für den Durchgang der Zeigefingerspitze offen, dessen vor 
dere Lefze verlängert, von hartem fibrösem Gefüge: die Schleimhaut der gesammten 
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Gebämutterhöhle leicht abstreifbar, missfarbig. 
Fall 12. Dr. Menzies. The Glasgow med. journal Nr. 2. (Arch, gener. de 
Medic. 1853. Vol. II. Serie V. tome 2. pag, 577). 
Gegen Ende'Februar 1852 wurde Dr. Menzies zu einer Frau von 28 Jahren 
gerufen, die seit fünf Jahren verheirathet war und einmal geboren hatte. Sie hatte 
das Ende ihrer Schwangerschaft erreicht, und war darüber beunruhigt, dass die Ge 
burt noch nicht erfolgt sei. Sie klagte seit drei Tagen über heftige Schmerzen in 
der linken Inguinalgegend, die sich bei jeder Bewegung verschlimmerten, und sie 
ganz an’s Bett fesselten. Die betreffende Stelle war sehr empfindlich gegen Druck; 
bei der Adspection des Unterleibes wurde nichts Besonderes wahrgenommen. Da auch 
Stuhlverstopfung bestand, wurde Calom u. 01 Ric. verordnet und Blutegel auf die schmerz 
hafte Stelle applicirt, worauf bald Besserung eintrat. Ende März wurde Verf. wieder 
gerufen, da die Geburt bereits begonnen habe. Die Kranke klagte über Schmerzen, 
die von der Mitte des Leibes in das hypogastrium ausstrahlten und seit zwanzig 
Stunden bestanden, aber nicht sehr häufig wiederkehrten. Der umfangreiche Uterus 
bildete einen Vorsprung nach vorn, so dass zu beiden Seiten eine tiefe Grube ent 
stand; er war fest anzufühlen, wurde aber während der Schmerzen nicht resistenter; 
er reichte noch bis zum epigastrium hinauf, obgleich, ei schon seit dein ersten Besuch 
etwas herabgesunken war. Der Muttermund wai völlig geschlossen, die Muttermund 
lippen hatten ihre natürliche Resistenz. Der Puls war frequent und schwach. 
Eine genauere Anamnese ergab, dass Pat. vor der Conception einige Unan 
nehmlichkeiten hatte durchmachen müssen, dass jedoch während der Schwangeschaft 
nichts Aussergewöhnliches vorgekommen sei. Die letzte Regel hatte sie Anfang Mai 
gehabt. Mitte Febr. hörten die bis dahin deutlich sichtbaren Kindsbewegungen, die sogar 
viel heftio-er waren als das erste Mal, gänzlich auf. Im Unterleibe stellte sich ein 
Gefühl von Schwere nnd Kälte ein, die Brüste wurden schlaff und klein. Eine noch 
malige Untersuchung ergab, dass der Tumor sehr stark hervorragte, von ovoider Form, 
fest, fluktuirend und ein wenig beweglich war; er gab überall einen matten Percussions 
schall; kindliche Herztöne waren nicht zu hören. Innerlich war der Kopf nicht zu 
fühlen, sondern nur der feste, elastische Uterus. Es bestand Stuhlverstopfung mit 
Schmerzen bei der Entleerung. Die Schmerzen dauerten noch 24 Stunden fort ohne 
Einfluss auf den Fortgang der Geburt. Einen Monat später wurden dann die Schmerzen 
wieder heftiger Der Uterus stand etwas tiefer im Becken, der Muttermund war für 
den Finger durchgängig. Man stiess eine Sonde ein, um den Abfluss des Fruchtwassers 
zu bewirken ; es kamen aber nur einige Fropfen Blut. Fs wurde Pressschwamm ein 
gelegt. Fünf Stunden nachher trat eine heftige Blutung ein; man fühlte bei der
	        
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