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öhjuhalten geet^neten Umftanbed rul;tg fein ©elb wagen fbnne, beim der fdjulbncrtfdw Scfretuugdgntnb
folle tint nidjt fchäbigen. 3n btefem gall fdjlägt alfo ber ©laubiger bed Särgen ©nrebe burch eine
feplicatio doli. Slaiürltd) aber lattn ber Surge auch nicht am ©dmlbner ftd) erholen, wenn er nun
»om ©laubiger jur Ceiflung gelungen worben ifl; benit er wußte fa sott »orn herein, baß berfelbe
ungültig obligirt fei. 3m £inblicf auf biefed fagt wol $>aulud in ber 1. 37 cit.: fidejussio erroris
nulla est. 5ä ) ©onfi haben wir aber feine ©teilen, welche direct unfern ©ap audfprächen. 66 ) 2)aßer
behauptet ©irtanner 57 ), baß ber Särge überhaupt nur bie ©nreben biefed Slbfchnittd aid Bürge geltenb
inadien fbnne, biefe aber auch ftetd; »erfehrt fei ed, wenn oft gelehrt werbe, bemjentgen Särgen, welcher
ben ©laubiger audbrücfltd) gegen gewiffe Stnreben ftd;ern wolle, feien biefe absufpredjen. 58 ) gär bie
IRichtigfeit unferer Slnnaßme aber fpric^t nicht nur ber angefürte Sludfprud) bed fßaulud, fonbern auch
bte älnalogte, benn begäglidf) bed SCtum Maced, ttitb ber in integr. restitutio ift unfere Siegel aud*
brieflich non ben römifdjen 3uriften aufgeftellt, wie unten anjufären. Surcßarbt S9 3 nennt btefen Sür*
Seit einen fidejussor in omnem eventum seu causam, nennen wir il)n Ptelmeßr einen Särgen in
hunc eventum. — Uebrigend würbe fdjon in Slum. 13 angebcutet, baß in biefem gall — benn er war
gemeint — eigentlich garment mehr pgu Uebernahme einer Sürgfchaft bie Siebe fein fann, benn ein
®runbpfeiler biefed 3uftitutd mangelt, fonbern „eine für eine nichtige Serbinblichfeit wiffentlich tiber^
Uommene Sürgfdjaft ift aufjufaffen aid Sevfprechen ber ©djablodhaltung für ben gall, baß ber aid »er*
bfliddet Sejeichnete bie beiftung, ju welcher er rechtlich nicht »erbunben ift, nicht freiwillig machen follte." 08 )
®te fidejussio in hunc eventum fomntt alfo einem annähernben eoentuellen ©d;enfungd»erfpred)en
gleich. 60 )
SBolweißlid) fdjließen wir tnbeß bie 3uläffigfeit bt'efer ^weiten Sludnahme in bem gall aud, wenn
her fdjulbnertfche Sefretungdgrunb nicht in ber iperfon bed ©djulbnerd ober ber 2lrt unb SBetfe ber
Eingehung bed Sertraged begrünbet ift, fonbern einem odium creditoris entfpringt. Söir würben in
Zaudern legis »erfaren, wenn wir juließen, baß ber ©laubiger ben Slebenoerpflichteten auf das follte
ln Slnfprud) nehmen fbttnen, wad com |)auptfdmlbner ju forbern unanftänbig (contra bonos mores)
fräre. SBenn ich mich alfo für bie Sejalung »on ©ptelfcfmlben ober einer vi vel dolo creditoris ju
®tanbe gefommenen ©eßulb »erbürge, bin ich frei, einerlei ob id> um bie Ungültigfeit berfelben gewußt
habe ober nicht.
SlSfc&mtt ii: ^Befreiung bed ©cfmlbnerd wegen ber »on »orn herein nur natürlichen
©nltigfeti feiner Verpflichtung.
§ 9, S)ie in 2lnm. 52 citirte ©teile fagt allerbtngd, baß nicht plus in accessione posse esse
fiuam in principal! obligatione, bad bezieht fich aber nur auf bie Quantität, nicht auf bie Qualität
55) 33gt. ffifnbfdjeib a. a. £>. § 477 ju Slum. 10.
56) ®te bafür gewönlfch angefürten ©gl. j. 23. SÖeBer, natürl. Skrbinbl. 805 @.485; SangeroW, fPanb, I-,
§ 183 9tnm, 1) bewetfen garniebts unb betreffen nicht biefe grage. — f. aber unten 9inm. 70.
57) a. a. £>. @. 384.
58) gegen ihn 23ecfer, proceff. Sonf. 853 202; ©intents a. a. D. § 129 2lnm. 48.
59) Sßfebereinfefcung, 831, @. 571.
60) Unrichtig aber Jpafenbalg a. a. SD, @. 99 f., ber bfeß übertreibt, unb hier bem ©laubiger bie Klage
aus ber gibeiuffcon ganj abfpreeben unb bie reine ©thenfungsllage getoären Witt. Snsbefonbere bejüglfcb ber 9le^
üftution wirb fftfemanb bei ber fidejussio in hunc ev. bie 3«läfßgfeit ber 83ürgfchaftsftage in Slbrebe jn fietten
fragen.
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