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nützliche Register über die Zeitschriften und Sammelwerke für Schlesw.-Holst.-Lauenb.
Geschichte, angefertigt von Dr. Eduard Alberti (Kiel 1873), zu dem Conferenzrath
Dr. Ratjen die Anregung gegeben hat. Der vierte Band der Quellensammlung ent
haltend die Sepptores minores rerum slevico - holsatensium I. ist schon vorhin auf
geführt. Die lange unterbrochene Urkundensammlung der Gesellschaft ward ebenfalls
und mit grossem Eifer in Angriff genommen. Für den IV. Band wählte Usinger,
hauptsächlich auf die Empfehlung von Waitz, das sogen. Registrum Königs Christian I.,
d. i. eine im XV. Jahrhundert zusammengestellte systematische Urkundensammlung
für Schleswig-Holstein aus der Regierungszeit dieses König-Herzogs. Die Bearbeitung
übernahm Statsarchivar Dr. Hille in Schleswig. Das erste Heft (Bogen 1—34) ist bereits
ausgegeben. Für den dritten Band, von dem vor Jahren ein erstes Heft erschien, ist
ein Urkundenbuch von Fehmern als Abschluss bestimmt, das ebenfalls Dr. Hille über
nommen hat. Der fünfte Band soll dann das Urkundenbuch der Stadt Kiel enthalten,
zu dessen Vorarbeit die Kieler Stadtbehörden in Folge einer von Usinger verfassten
Denkschrift (Zeitschrift III. 451—462) bereitwillig Mittel zur Verfügung gestellt haben.
Das Sekretariat kostete natürlich sehr viel Zeit, die zum grösten Theil auf
untergeordnete unergiebige Dinge verwant werden muste, und mehr und mehr über
kam Usinger ein Bedauern über diese Geschäftshäufung. Seine eigenen wissenschaft
lichen Arbeiten musten durch die Zeitzersplitterung leiden, zumal seine Gesundheit,
die wiederholt in Kiel durch Krankheiten, namentlich im ersten Winter, erschüttert
ward, ihm mehr als jedem andern die Sparsamkeit mit einer Arbeitskraft auferlegte, die
bereits durch die viel Zeit kostenden Vorlesungen stark angegriffen war. Wiederholte
Reisen nach der Schweiz, eine längere nach Italien, brachten zwar Erholung, nahmen
aber auch alle grössere Ferien in Anspruch
Rastlos wie in den Plänen für die historische Gesellschaft zeigte er sich in
seinen eigenen literarischen Entwürfen und Ausführungen. Er kam mit dem W illen
nach Kiel, die übernommenen Jahrbücher des deutschen Reichs unter Kaiser
Heinrich IV. nachhaltig zu fördern, und hat zunächst auch dafür gearbeitet. Der
böse Winter von 18 68 / 6 9, die mehrmonatliche Reise nach Italien, welche er auf ärzt
lichen Rat dann unternahm, brachten einen Stillstand. Im Herbst 1869 beschäftigte
ihn dann der Plan eines Jahrbuchs für deutsche Geschichte, das unter einem Haupt
leiter und mehreren Abtheilungsredactoren kritische Jahresberichte über die verschiede
nen Fächer der deutschen Geschichtswissenschaft geben solte. Er war der eifrigste
Arbeiter für den Plan, liess ihn aber fallen, als die Schwierigkeiten schärfer hervortraten.
zu den Jahrbüchern und der Zeitschrift führe ich auf: Das Gräflich Schauenburgische Archiv Jahrb. X. 255—261.
Uebersicht der territorialen und statsrechtlichen Entwicklung Nordalbingiens Z. II. 1 41. Wariner und Wagrier
II. 42—53. Zur Quellenliteratur für Schlesw.-Holst. Geschichte II. 350 — 371. Uwe Jens Lomsen III. 329—391.
Das Schassianum III. 1—22.