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Yon Kormak ist, wie bekannt, eine besondre Saga vorhanden: die Kormakssaga (ed.
AM. Havn. 1832); ausser beiläufigen Erwähnungen des Mannes in Landn. II, 4 (Isl. I, 73 n ) und
in Eg. k. 84 (210 25 JJ>) und der Anführung seiner Yerse in Hkr. und in SE, ist sie unsre alleinige
Quelle für die Kenntniss seines kurzen, gleichwohl viel bewegten Lebens.
Kormakr ist der Sohn des Ügmundr Kormaksson zu Melr am Miöfjorör (nordw. Island),
nnd der Dalla Önundar döttir sjona: ‘kynstörr’, wie Isld. sagt, vielleicht im Hinblick nicht nur
a nf seinen Grossvater Kormak, einen angesehenen Häuptling in der norweg. Vik unter Haraldr
härf., sondern auch auf die schon durch den Namen ‘Kormakr’ angedeuteten irischen oder schotti
schen Beziehungen, bez. Vorälteni (s : Safn I, 372—373); er ist geboren um 937 und stirbt dreissig-
jährig, um 907 (s: Safn I, 375).
Dreies ist es, das in Kormaks Leben charakteristisch hervortritt: seine Liebe zur Steingerd,
seine Kunst des Dichtens, seine Streitbarkeit. Nur um der letztem willen widmet ihm Isld. eine
Strophe, und gedonkt weder seiner Liebe, aus der die meisten jener Kämpfe unmittelbar oder
Mittelbar horvorgehen, noch seiner Dichtkunst, die er in kunstvollen Drapen vor Königen und Jarlen
au sübt und durch die er seinen Empfindungen bei jedem Ereigniss in Freud und Leid, in seinem
Siebes- und Kampfcslebcn, bis kurz vor seinem Tode poetischen Ausdruck verleiht. Die Saga
fährt mehr als 00 seiner lausavisur auf, während von seinen durch Hkr. und durch Skäldatal (Upsal.
1’ 44“ und 45 b ) bezeugten dräpur auf Sigurör Hlaüa jarl und König Haraldr gräfeldr nur eine
kleine Anzahl von Fragmontcu erhalten ist, theils in der Hkr. IV, 16 (95 II), theils im Skäld-
• s kaparmdl der Edda (SE I, 230 (und 470). 242. 414. 428. 400. 406, auch in II, 134—136; die
138 unter Björns Namen angeführte Viertelst.: nü bet ek — gehört gleichfalls dem Kormak
(fCorin. 132 r ’ s; K. Gislason, om skjald. 288—289).
Kormaks Kämpfe finden theils auf Island, theils in Norwegen und auf den Küsten und
ös °ln statt, die er in Gemeinschaft mit seinem Bruder Jmrgils mehrere Jahre hindurch (959—962
u üd 90o—-967) heimsucht.
Auf Island besteht er mehrere Heimgänge, zunächst mit dem berühmten Holmgänger Berse
, 8, Unlmg.-Bersi), sodann wiederholt mit Jjorvarör, dem Schwager der Steingerd (Korm. k. 21 23);
11 Norwegen, das er zweimal aufsucht, findet er bei König Haraldr gräfeldr freundliche Aufnahme
v f>l' or hlaut hilmis huld') und betheiligt sich von hier aus theils au des Königs Heerzügen
1Jac h Irland (901) und Bjarmuland (965), theils unternimmt er verschiedne V(kingfahrten, namentlich
|* ac h den brittischon Inseln, nach England, wo er mit seinem Bruder das Castell Skarbborg (Scar-
cr°ugh, Sh 1 XII, 543 544) errichtete, nach Irland, Schottland. Nachdem er hier überall mit
, U ^ m und Erfolg gekämpft und glänzende Heldenthaten verrichtet, trifft er in Schottland mit
l äCTu mächtigen Riesen zusammen, den er nach hartem Kampfe zwar erschlägt, um jedoch in Folge
schweren Wunden bald darauf sein eignes Leben auszuhauchen.
Die Worte am Ende der 25. Str.: ‘(K.) ä sik trüöi’ lassen eine zweifache Deutung zu;
_ a tweder drücken sie nur im Allgemeinen ein männliches Selbstvertrauen aus und zwar hier etwa
de , ( ' e ® eilsal ' i5 zu dem oben angeführten 'bald', das er bei König Haraldr gräfeldr fand, ohne doch
< p SS<3u Zu hedürfon, noch danach zu verlangen — indess diess widerspräche Kormaks eignen Worten,
10 Ur ttn ^n König richtet (SE 1, 242 ,J '*);
algildun bi5 ek aldar
allvald of mär halda
ys bifvangi Yngva
^ . ungr. Für Hroptr meö Gungni.
da ich noch jung, bitt ich den mächtigen Fürst seine schützende Hand über mich zu halten usw.)
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