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Inhalt: ‘Hallfred, der im Osten zweier Pürsten Schutz genoss, hielt sich an den tapfern König; er
erschlug kühne Streiter im harten Kampf.’
Hallfreds Lehen ist in einer besondern saga erzählt, der Hallfreöarsaga, in einer älteren
und in einer spätem und langem, welcher jene, zu Grunde liegt; die spätere, in mehrere Abschnitte
vertheilt, findet sich in der jungem Olafs s. Tryggv. sowohl des cod. AM, 61 fol (Fms. I—III), als
der Flateyjarbök (Flat. I.), die ältere, im cod. AM. 132 fol., ist erst neuerdings (1860) herausgegeben
Worden von Guöbr. Vigfüsson (Fornsög. s. 81—116) und von K. GKslason (Pröver s. 6—41). Wo
vom Könige Qla.fr Tryggv. auch sonst berichtet wird, in Hkr., in Fagrsk., in Odds OTr., ist auch
seines Freundes. Pathen und Skalden HallfreÖr gedacht; seine Gedichte gelten Snorre als wichtigste
Quelle für des Königs Leben (Hkr. VI, 90); in den Islendingasögur tritt er nur selten auf (Landn.,
Kristn., Gunnl., Laxd.).
HallfreÖr (-fröör, .-freyör) oder gewöhnlicher HallfreÖr vandrseöaskäld (poeta difficilis),
wie ihn König Olaf Tryggv. nannte (Fs. 93 29 , Hkr. VI, k. 90), ist der Sohn des Ottarr joorvaldsson
zu Grimstungur im Vatnsdalr (nördl. Island), geh. 968 — gest. c. 1014. Vor allem als Dichter
Wühmt und von jeher zu den ersten island. Skalden gerechnet (s: SE III, 472 ff. und G. Vigf.
Vorr. zn den Forns. XII—XIII), zeichnet er sich durch seine leidenschaftliche und streitsüchtige
Sinnesart, die ihn in vielerlei Händel daheim und auswärts verwickelt, nicht minder aus als durch
seine treue Anhänglichkeit an König Olaf Tryggv-, von dem er dem Christenthume zugeführt wird
(s: K. Maurers ausführliche Besprechung des Hallfr. in Bekehr. I, 361—373 u. ö.).
Wenn der in Isld. 12 a genannte König, den Hallfreör heimsuchte (sötti), kein andrer
sein kann, als der norweg, König Olafr Tryggvason (f 1000), so ergiebt sich aus der Bestimmung
‘im Osten’, dass unter den beiden dem Hallfreör Gunst und Schutz erweisenden Fürsten der schwe
dische König Olafr Eiriksson (994—1002) und der Jarl Bögnvaldr Ulfsson in Gautland zu ver
stehen sind (s: Forns. 103 und [Hkr. VI, k. 113] 116). — Der von Hallfred erschlagnen ferner,
deren Isld. 12 b gedenkt, werden mehrere in Hallfreöarsaga genannt: Ottarr (maör upplenzkr ok
hirömaör Olafs Tryggv.), den H. in einer Abendgesellschaft bei Hofe mit der Axt niederhaut
(Fs. 95 30 ), ferner ein Wegelagerer Björn in Schweden, als sich H. von ihm gefährdet sieht (Fs. 102 6 ),
endlich Einarr joörisson, der als Genosse von Hallfreds Gegner Griss am Kampfe zwischen diesem
und H. Theil nimmt und von Hallfreds Lanze durchbohrt wird (Fs. 108 7 ff.); nur auf den letzt
erwähnten Fall können sich etwa die Worte von der sverös-el allhörö beziehen.
Str. 13.
iEst.i ungr meö fostra Skolms fra ek hart meö hilmi
Aöalsteins dunu fleina, hvatum norraenna skatna
j)ü rauö |)egn i dreyra, Yggjar bals i eli •
Joöralfr, Hnikars bjälfa: erfmgja fram gingu.
Construction: joorälfr ungr sesti meö [Aöalsteins föstra 1 [fleina dunu 2 , joa rauö j>egn [Hnikars bjälfa*
1 dreyra: frä ek [Skolms erfmgja 4 gingu hart fram meö hilmi hvatum skatna nomcnna 1
[Yggjar bals eli 5 .
■Kenningar: 1. Aöalsteins föstri: Adalsteins Pflegling d. i: der norweg. König Häkon gööi. 2. fleina
duna: der Geschosse Lärm d. i: Kampf. 3. Hnikars bjälfi: Hnikars (Odins) Pelz d. i:
Brünne. 4. Skolms erfingi: d, i: Skolms Erbe (Sohn) d. i: Joorälfr. 5. Yggjar bdl: des Yggr
(Odins) Feuer d. i: Schwert, Yggjar bäls el: des Schwertes Sturm d. i: Kampf.