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scheidet, sondern auch aus dem Umstande, dass so Manches, Avas von den einzelnen
Kämpen berichtet wird, nicht sowohl der mündlichen Ueberlieferung, als vielmehr den
geschriebenen Saga’s entnommen scheint, deren Mehrzahl aber nicht wohl vor 1250
zu setzen ist. Guöbr. Vigfusson citirt das Gedicht unter barö (Diction, p. 51 b ; noch
öfter?) mit den Worten: ‘the passages SE I, 540 4 und Isld. 12 8 , a poem of the end
of the 13th century, are isolated instances’, setzt es demnach sogar an das Ende
des 13. Jahrhunderts.
Als Gegenstand seines Gedichts verkündet der Dichter in der 2. der beiden
einleitenden Strophen eine ‘Aufzählung muthiger und kühner Isländer’; dafür bittet
er um Gehör. Sofort beginnt er in der 3. Strophe mit dem Broddhelge und reiht
nun Mann an Mann, jedem in der Regel eine besondere Strophe zuertheilend. Der
aufgezählten Helden sind, so weit das Fragment reicht, im Ganzen 27 und zwar die
folgenden:
Broddhelgi |>orgilsson ( 3 )
Geitir Lytingsson ( 3 )
Bjarni Broddhelgason ( 4 )
joorketill Geitisson ( 5 )
Helgi Droplaugarson ( 6 )
Helgi Asbjarnarson ( 7 )
Grimr Droplaugarson ( 8 )
Jjorölfr Skallagrimsson ( 9 )
Egill Skallagrimsson ( 10 )
Glumr Geirason ( n )
Hallfreör vandrseöaskäld ( 12 )
Joörälfr Skölmsson ( 13 )
Finnbogi rammi ( 14 )
Ormr Storolfsson ( 15 )
Bjarni skäld ( 16 )
Grettir ( 17 )
])0rleifr jarlaskäld ( 18 )
[Oläfr völubrjötr ( 18 )]
Ormr skögarnef ( 19 )
Gaukr Trandilsson ( 19 )
Gunnarr ä Hliöarenda ( 20 )
Miöfjaröar-Skeggi ( 21 )
Siöu-Hallr ( 22 )
Jmrsteinn Siöu-Hallsson ( 2S )
Hölmgöngu-Bersi ( 24 )
Kormakr ( 25 )
Jmrarinn kappi ( 26 )
Hölmgöngu-Starri ( 27 )
Die Genannten sind nichts weniger als Sagenhelden des alten Island, dem ja
jedwede ‘Heldensage’ fremd ist, sondern sie sind, wenige ausgenommen, durchaus
historisch beglaubigte, meist sehr wohl bekannte Persönlichkeiten; nicht Einer, der
nicht mehr oder minder häufig in den geschichtlichen Saga’s genannt würde, während
von mehreren sogar besondere Saga’s vorhanden sind, von Broddhelge, von den
Söhnen der Droplaug, von Egill, Hallfreör, Finnboge, Ormr Storolfsson, Grettir, I>orleifr,
Gorsteinn Siöu-Hallsson, Kormakr.
Sie entstammen den verschiedensten Landschaften der Insel und jedes ihrer
vier Viertel ist durch mehrere Kämpen vertreten. Die Lebenszeit der bei weitem
meisten gehört dem 10. Jahrhundert an, bei einigen (6 bis 7) reicht sie bis in die
Mitte des 11.; am frühesten stirbt J>6r61fr Skallagrimsson; 927, am spätesten jjorsteinn
Siöu-Hallsson: nach 1047.