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ANMERKUNGEN.
i.
Vorstehendes Gedicht ist nur in einer Handschrift überliefert, im cod. Arna-
^Magnceanus 748, 4° auf der Universitätsbibliothek zu Kopenhagen. Sie mag
nach den von Herrn Jön Sigurösson mir darüber gemachten Mittheilungen — vor
Arne Magnusson, der sie aus (Gaulverja-) Bser i Floa erhielt, dem bekannten Bischof
Brynjölfr Sveinsson in Skaiholt, noch früher aber Jemand im Borgarfjörör, in der Nähe
von Reykholt angehört haben; letzteres lassen ein paar Namen vermuthen (Magmis a
Hvanneyri, Einar (?) a Siöumüla u. A.), die sich am untern Rande von s. 29 von einer'
Hand des 17. Jahrhunderts aufgezeichnet finden.
Es ist eine Pergamenthandschrift von der Scheide des 13. und 14. Jahrhunderts
und zählt im Ganzen 28 Blätter (od. 56 Seiten). Sie besteht aus zwei, ursprünglich
getrennten Stücken.
Das erste derselben, Bl. 1-6 (S. 1—12), ist jenes bekannte Fragment einer
dem Cod. reg. ähnlichen Sammlung sogenannter Edda-Lieder; s. S. Bugge, Noircen
fornkv. (Stem. E.), Vorr. s. XIX—XXII.
Das andre, Bl. 7—28 (S. 13—55 11 ), von gleicher Grösse wie das erste und,
wenn nicht von derselben, jedenfalls von einer gleichzeitigen Hand geschrieben, enthält
zwei Bruchstücke der Snorra-Edda; sie sind abgedruckt in SE II, 397—427 31 und
42 7 32 494. Dies zweite Stück besteht aus drei, nur z. Th. vollständigen Lagen:
die erste aus 8, früher 10 Bll., indem zwischen Bl. 2 und 3 (SE II, 403) und zwischen
Bl. 6 und 7 (SE II, 421) je ein Blatt fehlt, die zweite von 8 Bll. ist vollständig, in
der dritten von 6, früher 8 Bll, sind die beiden letzten nicht mehr vorhanden.
Auf Bl. 28 (S. 55 12 —56 extr.) der Handschrift oder dem letzten Blatte ihres
zweiten Stückes befindet sich unser Gedicht. Es folgt unmittelbar den bis S. 55 11
reichenden Worten der SE und beginnt, mit einer von dieser zwar verschiednen,
doch nicht viel jüngeren Hand geschrieben, unter der Ueberschrift: Islendinga
drapa havkr valdisarsvn orti; die bildet eine besondere Zeile (S. 55 12 ) und ist
wie auch die Intiale B (55 13 ) nicht roth, sondern schwarz geschrieben. Das Gedicht
reicht auf S. 55 bis zum Anfang der 11. Strophe: ar fra ek afuorö, auf S. 56 von
Geira ylgr bis zu den Worten der 27. Strophe: snarr holmgongu, mit denen die Seite
schliesst; Fortsetzung und Schluss waren auf einem oder zwei der verlornen Blätter
geschrieben und das Gedicht ist sonach nur Fragment.
NB. Gleich der Islendinga drapa verdanken noch einige andre alte Gedichte
demselben Zufall von ein paar leeren Blättern einer Handschrift ihre mehr
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