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die Fälle begriffen sind, bei welchen die Meningen sich wenig oder nicht betheiligt
zeigten, die Veränderungen in den Lungen aber der Art waren, dass man die Tuber-
culose als das Primäre, etwaige Verdichtungen der Lungensubstanz als das Secundäre
betrachten durfte. Auf der andern Seite versteht es sich wohl von selbst, dass bei
den 20 an Lungenschwindsucht Gestorbenen in einer grösseren Zahl neben den phthisischen
Veränderungen auch (secundäre) Tuberculose in den Lungen und in anderen Organen
bei der Section gefunden wurde.
4. Von den 12 an croupöser Pneumonie Verstorbenen litten 2 (im Alter von 52 und 43
Jahren) zugleich an Delirium tremens, 4 (resp. 71, 75, 79 und 89 Jahre alt) an Marasmus
senilis. Die übrigen 6 waren resp. 16 Wochen, 4 J., 6. J., 28, 44, u. 50 J. alt,
5- Von den 7 an Emphysem der Lungen Gestorbenen zeigte einer bei der Section zugleich
ein Myxom des Herzens, einer Fettherz und Magengeschwür, einer eine sehr auffallende
Enge der Aorta descendens.
6. Ein Pall von Lungengangrän war allem Anschein nach durch die Perforation eines
Divertikels der Speiseröhre herbeigeführt, der zweite war mit Delir, trenn complicirt.
7. Unter den 18 an Atrophie verstorbenen Kindern fanden sich bei zweien (Zwillingen)
die Zeichen einer hämorrhagischen Diathese (Blutungen in die Pleura- u. Bauchhöhle,
Hämorrhagien der Hirnhäute.)
8. Bei einem 9 Wochen alten, nur wenige Tage (an Atrophie) behandelten, Kinde fand
sich bei der Section neben zahlreichen Erweichungsherden des Gehirns eine ausgedehnte
alte hämorrhagische Cyste des rechten Schläfenlappens.
9. Bei einem ohne Behandlung gestorbenen 14 Tage alten Kinde ergab die Section neben
gallertiger Quellung der Tricuspidal- Mitral- und Aortenklappen (Endocarditis?) ausgedehnte
ältere hämorrhagische Herde des Gehirns.
10. Bei einem Fall von Alcoholismiuj chron. Und sich eine chronische Meningitis.
11. Von besonderem Interesse war der oben angeführte Fall von rechtseitigem Pneumothorax
traumaticus, durch Fractur mehrerer Rippen herbeigeführt, mit starkem Hautemphysem
verbunden und von einem Flüssigkeitserguss in die Pleurahöhle gefolgt, der mit voll
ständiger Genesung endigte.
12. Der zuletzt erwähnte Fall von Ileus in Folge von Verwachsung und temporärem Ver
schluss von Dünndarmschlingen ist, namentlich nach seiner anatomischen Seite, in der
Dissertation des Herrn Dr. COLD beschrieben.
In der Leitung der Poliklinik wurde ich bis zum Mai 1874 von Herrn Dr. Cold seitdem von
dem practischen Arzt Herrn Dr. Paulsen freundlichst unterstützt. Die gynäkologischen Fälle wurden
auch im vorigen Jahre zum grösseren Theil unter specieller Leitung des Herrn Dr. WESTPHALEN
behandelt.
Im Sommersemester 1874 betheiligten sich an den poliklinischen Uebungen 15 i,„
Wintersemester 1874/75 9 Prakticanten, Dr El)IEKSEN